Gicht

Bei der Gicht führt ein zu hoher Blutspiegel an Harnsäure zur Einlagerung von Harnsäurekristallen in Gelenke (u.a).

Überblick

Bei der Gicht führt ein zu hoher Blutspiegel an Harnsäure zur Einlagerung von Harnsäurekristallen in Gelenke (u.a). Ursache dafür ist meist eine Störung Ausscheidung der Harnsäure, verbunden mit Über-/Fehlernährung und hohem Alkoholkonsum. Präventiv wirkt demnach ein gesunder Lebensstil mit nur wenig Alkohol. Der akute Gichtanfall führt zu einer sehr schmerzhaften Gelenkschwellung, oft im Grosszehen.

Symptome

Akut (Arthritis urica)

  • Plötzliche, starke Schmerzen (typischerweise in der Nacht auftretend)
  • Gelenk geschwollen, überwärmt, gerötet oder rotblau verfärbt
  • Gelenk kann vor Schmerzen nicht bewegt werden
  • Gelenk ist äusserst berührungsempfindlich
  • Typischerweise Einzelgelenk betroffen (zu 60% Grosszehengelenk, seltener Fusswurzel, Sprunggelenk, Knie oder Finger)
  • Teilweise Fieber

Chronisch

  • Nieren
  • Gelenke
    • Nach Jahren werden Strukturen zahlreicher Gelenke durch Harnsäureeinlagerung zerstört
  • Körperoberfläche:
    • Ablagerung von Harnsäurekristallen
    • Sicht- und tastbare Vorwölbungen und Knoten, gelegentlich nach aussen aufbrechend

Ursache und Behandlung

Ursachen

Übermässiger Gehalt an Harnsäure im Blut (Abbauproduckt von Purin) mit Einlagerung von Harnsäurekristallen (in Knorpel und Knochen von Gelenken, Nieren, Haut, Schleimbeutel, etc.).

Weiterer Verlauf in der Arztpraxis / im Spital

Mögliche Untersuchungen
  • I.d.R. reicht eine körperliche Untersuchung
  • Mögliche Verfahren
    • Gelenkspunktion (Analyse der Gelenksflüssigkeit)
    • Röntgen
    • Bestimmung des Harnsäurespiegels im Blut
Mögliche Therapie
  • Akuter Anfall
    • Gelenkentzündung und Schmerzen beseitigen
    • Medikamente: Primär NSAR (keine Acetylsalicylsäure) und/oder Kortison
    • Lokale Kälteanwendung
  • Dauertherapie
    • Medikamente, welche die Harnsäurebildung vermindern
    • Medikamente, welche die Ausscheidung von Harnsäure beschleunigen

Was kann ich selbst tun?

  • Während des Anfalls: Betroffenes Gelenke ruhig halten, kühlen und hochlagern
  • Viel und regelmässig trinken
  • Keine Alkoholexzesse
  • Normalgewicht anstreben
  • Regelmässige sportliche Tätigkeit
  • Ernährung: Purin-arm essen, d.h. weniger Fleisch, Innereien, Hülsenfrüchte, Fisch und Meeresfrüchte
  • Als Eiweisslieferanten dienen bei Gichtgefährdeten hauptsächlich Milchprodukte

Wann zum Arzt?

  • Grundsätzlich empfohlen bei einem Gichtschub
  • Plötzliche, starke Schmerzen in Grosszehen (oder einem anderen Gelenk)
  • Verfärbtes, geschwollenes und überwärmtes Gelenk
  • Hoher Leidensdruck
  • Veränderungen von Urinfarbe und -menge
  • Koliken (Bauchkrämpfe)

Weitere Informationen

Rheumaliga Schweiz
www.rheumaliga.ch
Broschüre zur Gicht

Synonyme

Gicht, Arthritis urica, Gichtschub, Gichtanfall, Hyperurikämie

Haftungsausschluss

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