Diphtherie

Die Diphtherie spielt sich primär im Nasen-Rachen-Kehlkopf-Raum ab.

Überblick

Die Diphtherie spielt sich primär im Nasen-Rachen-Kehlkopf-Raum ab. Durch die Diphteriebakterien gebildete Toxine (Gifte) können lebensgefährliche Auswirkungen auf Atmung, Herzkreislauf und Nervensystem haben. Typisch ist etwa ein bellender Husten, Fieber und grau-weisse Beläge im Rachen. Die Impfung ist klar empfohlen und Teil des Schweizerischen Impfplans.

Symptome

Abhängig von der Eintrittspforte und der Lokalisation der Bakterien bzw. des Toxins treten nach ein bis fünf Tagen unterschiedliche Symptome auf:

  • Stark geschwollene, schmerzhafte Halslymphknoten, Anschwellen des gesamten Halses ("Cäsarenhals")
  • Allgemeinbefinden stark reduziert, Fieber
  • Atemluft riecht eigenartig süsslich oder faulig
  • Klossige Sprache
  • Kehlkopfdiphtherie, echter Krupp:
    • Symptome oft ähnlich wie bei Pseudokrupp
    • Erste Anzeichen: Zunehmende Heiserkeit und bellender Husten
    • Nebengeräusche beim Einatmen
    • Schluckbeschwerden (fehlen bei Pseudokrupp)
    • Im Verlauf evtl. Atemnot und Erstickungsanfälle („echter Krupp“)
  • Rachendiphtherie:
    • Entzündete, hochrote Rachenschleimhaut
    • Grau-weissliche oder braun-weissliche, flächige und festhaftende Beläge, auch auf den Mandeln
    • Bluten beim Versuch, die Beläge abzulösen
  • Nasendiphtherie:
    • Vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern
    • Charakteristisch sind blutig-wässriger Schnupfen
    • Allgemeinbefinden meist nur leicht reduziert
  • Wund- oder Hautdiphtherie:
    • Geschwüre mit den typischen, oben (bei Rachendiphtherie) beschriebenen Belägen
    • Andere Bakterien häufig mitbeteiligt
  • Komplikationen/Ausbreitung im Körper

Ursache und Behandlung

Ursache

  • Erreger sind Diphtheriebakterien (Corynebacterium diphtheriae)
    • In Europa durch gute Hygiene und konsequentes Impfen nahezu ausgerottet
    • In Teilen Osteuropas und der Dritten Welt noch immer verbreitet
  • Übertragung durch Tröpfcheninfektion (Niesen, Husten), selten durch Schmierinfektion
  • Das Toxin (Gift) der Bakterien führt zum lokalen Zelltod (Nekrose) und zu den bekannten Symptomen

Weiterer Verlauf in der Arztpraxis / im Spital

Mögliche Untersuchungen
  • Körperliche Untersuchung
  • Abstrich zur Erregerdiagnostik (Bakterienkultur)
  • Nachweis des Diphterietoxins
Mögliche Therapien
  • Frühzeitige Gabe des Heilserums (Gegengift, Antitoxin) gegen das Bakteriengift
  • Gabe von Antibiotika gegen die Vermehrung von Bakterien
  • Isolation und immer stationäre Aufnahme der Betroffenen
  • Intensivmedizinische Massnahmen
    • Bei Erstickungsgefahr evtl. Intubation (künstliche Beatmung)
    • Bei akuter Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen oder Nierenversagen

Was kann ich selbst tun?

  • Wichtigste Massnahme zum Schutz vor Diphterie: Impfung
    • Standardimpfung gem. dem Schweizerischen Impfplan
    • Kombinationsimpfstoff gegen zahlreiche Krankheiten, resp. Erreger
    • Dringend zu empfehlen
  • Reisemedizinische Beratung vor Aufenthalt in Drittweltländern

Wann zum Arzt?

  • Hohes Fieber (über 38 Grad)
  • Zeichen der Atemnot
    • Ausgeprägte Einziehungen zwischen den Rippen beim Atmen
    • Blauverfärbung der Lippen (Zyanose)
    • Erstickungsangst
  • Klossige Sprache und Röcheln beim Ausatmen
  • Starker Speichelfluss, Schluckbeschwerden
  • Deutlich beschleunigter Puls
  • Bewusstseinsstörung
  • Bellender Husten
  • Starke Halsschmerzen mit schmerzhafter Schwellung
  • Grau/braun-weissliche Beläge (v.a. Rachen, Mandeln, Haut)
  • Auftreten der Symptome im Zusammenhang mit einer Reise in Osteuropa (speziell Russland) oder in aussereuropäische Länder

Weitere Informationen

Bei Diphterie besteht Meldepflicht ans Bundesamt für Gesundheit (BAG)
www.bag.admin.ch

Synonyme

Diphtherie, Echter Krupp, Krupp-Syndrom

Haftungsausschluss

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