Hüftdysplasie

Bei der Hüftdysplasie handelt es sich um eine mangelnde Ausreifung der Hüftgelenkspfanne.

Überblick

Bei der Hüftdysplasie handelt es sich um eine mangelnde Ausreifung der Hüftgelenkspfanne. Risikofaktoren sind das weibl. Geschlecht, genetische Veranlagung und Platzmangel in der Gebärmutter. Die Hüftdysplasie kann symptomfrei sein, aber auch mit Bewegungseinschränkungen und Beinverkürzungen einhergehen. Zur Früherkennung sollten die Vorsorgeuntersuchungen bei Neugeborenen unbedingt wahrgenommen werden.

Symptome

  • Häufig symptomfrei
  • Bewegungseinschränkung (z.B. Abspreizhemmung des Beins)
  • Knieschmerzen
  • Hinken/„Watschelgang“
  • Faltenasymmetrie im Bereich des Gesässes und der Oberschenkel
  • Bei Ausrenkung: Ggf. Beinlängenverkürzung

Gehäuftes Auftreten der Fehlbildung zusammen mit Klumpfüssen, Torticollis und Plagiocephalus

Komplikationen

  • Bleibende (d.h. irreversiblen) Schäden am Skelett führen bei fehlender Therapie
    • Hüftkopfnekrose (absterben des Gewebes des Gelenkkopfes)
    • Frühzeitige Arthrose
    • Beinlängendifferenzen
    • Hinken
    • Bewegungseinschränkungen
    • X-Beine

Ursache und Behandlung

Ursachen

  • Fehlbildung des Hüftgelenks
    • Mangelnde Ausreifung der Hüftgelenkspfanne
    • Hüftkopf dadurch nicht richtig abgedeckt
Risikofaktoren
  • Genetische Veranlagung
  • Weibl. Geschlecht (5x häufiger betroffen)
  • Steisslage (Beckenendlage)
  • Platzmangel in der Gebärmutter

Weiterer Verlauf in der Arztpraxis / im Spital

Mögliche Untersuchungen
  • Routineuntersuchung bei allen Neugeborenen
    • Körperliche Untersuchung (Suche nach Instabilitätszeichen)
    • Ultraschall (möglichst bei allen Neugeborenen)
  • Ggf. Röntgen (erst nach 1 Lj.)
Mögliche Therapien
  • Breites Wickeln
  • Abspreizbehandlung (Schiene oder Bandage)
  • Becken-Bein-Gips
  • Bei Luxation (Ausrenkung): Reposition (Einrenken) mit/ohne Operation
  • Operation (bessere Überdachung der Hüftpfanne)

Was kann ich selbst tun?

  • Frühzeitige Streckung des Hüftgelenks vermeiden (wichtig für optimale Entwicklung; Hüfte nach der Geburt noch unreif)
  • Massnahmen zur Vorbeugung
    • Das Baby in einem Tragetuch tragen
    • Wickeln mit gebeugtem Hüftgelenk
    • Keine Seitenlage während des Schlafs

Wann zum Arzt?

  • Je früher die Diagnose und Therapie, desto besser der Verlauf
  • Zur routinemässigen Vorsorgeuntersuchung
    • Möglichkeit eines Hüft-Ultraschalls bei Kindern in der 1.-6. Lebenswoche
  • Beinverkürzung
  • Bewegungseinschränkung
  • Hinken/Watschelgang
  • Knieschmerzen

Synonyme

Hüftdysplasie, Hüftgelenkluxation, Kongenitale Hüftdysplasie, Hüftgelenksdysplasie, Developmental dysplasia of the hip (DDH), Hüftgelenkdysplasie, Hüftgelenksluxation

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