Menière-Krankheit

Die Menière-Krankheit wird durch drei Hauptsymptome charakterisiert: Anfallsweise einsetzender Drehschwindel, Ohrgeräusche (Tinnitus) und Schwerhörigkeit.

Überblick

Die Menière-Krankheit wird durch drei Hauptsymptome charakterisiert: Anfallsweise einsetzender Drehschwindel, Ohrgeräusche (Tinnitus) und Schwerhörigkeit. Es handelt sich um eine akute Funktionsstörung des Innenohrs, die das Gleichgewichts- und das Hörorgan betrifft. Bei länger anhaltenden oder sich wiederholenden Schwindel ist ärztlicher Rat erforderlich.

Symptome

Hauptsymptome

  • Anfall plötzlich und Minuten bis Stunden dauernd
  • Drehschwindel:
    • Mitunter so ausgeprägt, dass der Betroffene nicht mehr stehen und gehen kann
    • Gangbild evtl. wie das Torkeln eines Betrunkenen
    • Gangabweichung erfolgt zur erkrankten Seite hin.
    • Augenzittern (Nystagmus); rasche Augenbewegungen verunmöglichen das Fixieren eines Gegenstandes und verstärken den Schwindel
  • Einseitiger Tinnitus (Ohrgeräusch)
    • Bei dieser Krankheit meist als tiefes Brummen
    • Zusätzlich Druckgefühl im betroffenen Ohr oder hinter diesem
  • Hörverminderung: Bei wiederholten oder lang andauernden Attacken resultiert allmählich eine Schwerhörigkeit
    • seltener bleibende völlige Ertaubung

Weitere Symptome

Ursache und Behandlung

Ursachen

  • Unmittelbare Ursache des Schwindels:
    • Druckanstieg im Gleichgewichtsorgan (durch eine Vermehrung der Lymphflüssigkeit)
    • Zunahme der Lymphe entsteht durch ein Missverhältnis zwischen Bildung und Abtransport (unbekannt wie dieses Missverhältnis zustande kommt)
  • Auslösende Faktoren für einen Menière-Anfall:
    • Stoffwechselstörungen
    • Entzündungsherde, insbesondere an Zahnwurzeln oder in der Kieferhöhle
    • Überschiessende Reaktion des Immunsystems
    • Psychische Faktoren unterschiedlicher Art
    • Funktionsstörungen des autonomen Nervensystems infolge Stresssituationen
  • Ursache des Hörverlustes während der Attacken:
    • Schädigung der Haarzellen (im Innenohr) durch Einströmen von Kalium in die Lymphe

Weiterer Verlauf in der Arztpraxis / im Spital

Mögliche Untersuchungen
  • Neurologische Untersuchung
  • Umfangreiche Untersuchungen des Gehörs (Audiometrie) und des Gleichgewichtsorgans
  • Bildgebende Verfahren
    • CT (Computertomographie) und MRI (Magnetresonanztomographie)
    • U.a. zur Abgrenzung der Menière-Krankheit von anderen Erkrankungen im Schädelinneren
Mögliche Therapien
  • Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen sowie Beruhigungsmittel
  • Mittel zur Förderung der Durchblutung (auch Langzeittherapie nach Anfällen)
  • Bei länger anhaltendem Schwindel und deutlich eingeschränktem Hörvermögen:
    • medikamentöse Behandlung zur Ausschaltung von Teilen des Innenohr
  • Bei hohem Leidensdruck und Versagen der medikamentösen Therapien:
    • Operative Verfahren, u.a. Druckentlastung des Innenohrs (Hauptziel: Beseitigen der Schwindelattacken)
  • Unterstützend: psychologische oder psychotherapeutische Beratung

Was kann ich selbst tun?

  • Erlernen von Strategien zum Umgang mit der Übererregbarkeit
  • Finden geeigneter Methoden, die Beeinträchtigung durch die Hörverminderung im Alltag zu reduzieren; Hörgerät
  • Regelmässiges Gleichgewichtstraining gem. Anleitung des Arztes oder des Heiltherapeuten
  • Wenn es doch zum Anfall kommt:
    • sich mit erhöhtem Oberkörper hinlegen oder Bettruhe.
    • Geräuschquellen wie Radio, Plattenspieler oder Fernseher ausschalten
  • Medikamente gegen Übelkeit und Schwindel (auf ärztliche Verordnung) stets bei sich tragen, gleich zu Beginn des Anfalls einnehmen
  • Berufliche Neuorientierung erforderlich bei Tätigkeiten mit Eigen- oder Fremdgefährdung während eines Menière-Anfalls
    • Chauffeure, Pilote, Bauarbeiter, etc.

Wann zum Arzt?

  • Länger anhaltender oder sich wiederholender Schwindel
  • Akut einsetzender Hörverlust
  • Seh- und Fokussierstörungen
  • Gangstörungen

Synonyme

Menière-Krankheit, Morbus Menière

Haftungsausschluss

Die CSS übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben. Die publizierten Angaben ersetzen in keinem Fall den fachkundigen Rat von Arzt und Apotheker.