Velotour zum Lac de Joux
Das Tal des Lac de Joux: Elfen und Feen soll es hier in früheren Zeiten gegeben haben. Höchste Zeit also, diesen mystischen Ort auf einer Velotour zu erkunden. Ein lohnendes Unterfangen in schönster Jura-Landschaft.
Die Schweiz entdecken
Velofahren und Biken gehören definitiv zu den beliebtesten Sportarten der Schweizer und Schweizerinnen. Und das zurecht, denn es bietet Spass für Gross und Klein und das Angebot wunderschöner Velotouren direkt vor der Haustüre ist riesig. Einfach in den Sattel steigen und los geht’s.
Alpweide oder Strasse
Auch wenn man fast immer Blick auf den See hat, zählt die Strecke zwischen L’Abbaye und le Sentier am andern Ende des Sees – auf einer Hauptstrasse mit Radweg – nicht zu den Highlights. Umso erholsamer gestaltet sich die Fahrt am linken Seeufer. Dort bestehen auch viele Möglichkeiten, direkt am Ufer zu rasten und den Blick über die glatte Wasseroberfläche zu geniessen.
In le Revers gilt es, die Wahl zwischen Alpweide und bequemer Strasse zu treffen. Wer ein einigermassen gut bereiftes und gefedertes Velo hat, kann hier die Bikestrecke wählen. Allen anderen empfiehlt sich der Weg über die Gemeinde Séchey. Im vorliegenden Fall fiel die Wahl auf die Alpweide. Was eine überraschende Begegnung zur Folge hatte: Direkt am Wegrand äste eine kleine Herde von fast handzahmen Gämsen. Sie liessen sich in keiner Art und Weise durch die vorbeikommenden Wanderer und Velofahrer stören, die begeistert ihre Kamera zückten. In Les Charbonnières – nach rund drei Kilometern – kommen die beiden Strecken wieder zusammen: beim Lac Brenet, dem kleinen Nachbarsee des Lac de Joux.
Start am Fusse des Jura
Startpunkt für diese Velo-Tour ist jedoch ein anderer mystischer Ort: das kleine Dorf Romainmôtier am Fusse der Jurahöhen. 100 Häuser zählt die Gemeinde und vor allem steht hier mit der mächtigen Abtei ein Baudenkmal, das in der Schweiz seinesgleichen sucht. Gemäss einer Legende wurde das Kloster im 5. Jahrhundert gegründet und wäre damit die früheste Klostergründung in der Schweiz. Auch wer nicht viel mit altem Gemäuer anzufangen weiss: Dieser Ort, in eine Talenge eingebettet nimmt einen gefangen. Schlicht ein Muss auf dieser Velotour.
Velotour Lac de Joux
- Streckenlänge: 50 Kilometer
- Steigung: 850 Meter
- Fahrzeit: 3,5 Stunden
- Spezielles: Die Tour ist auch für E-Bikes geeignet.
Klassische Juralandschaft
Ab Romainmôtier geht die Reise über die kleinen Dörfer Jurien und Vaulion hinauf in eine klassische Juralandschaft: mit Alpweiden, Steinmauern und morgendlichen Wolkenfetzen über den feuchten Wiesen, was der Landschaft einen eigenen Reiz vermittelt. In Vaulion steht das Hôtel des trois Coeurs (drei Herzen) am Strassenrand. Zwar gilt es, einige Höhenmeter zu überwinden. Es sind jedoch allesamt angenehme Steigungen – die keine 3 Herzen erfordern. Obwohl eine Hauptstrasse, herrscht an diesem Sommermorgen kaum Verkehr, sodass man gedanklich durchaus ab und an abschweifen und die Landschaft geniessen darf. Kurz vor dem Dorf L’Abbaye wird der Blick frei auf den sagenumwobenen Lac de Joux, der über keinen Abfluss verfügt. Vielmehr versickern seine Wasser im karstigen Untergrund und kommen in Vallorbe wieder zutage, wo sie die Quelle der Orbe bilden.
Ortsbild von nationaler Bedeutung
In Le Pont ist Rast angesagt. Die Gemeinde direkt am Ufergelegen – mit Blick auf die ganze Seelänge – gehört zu den Ortsbildern von nationaler Bedeutung und bildet mit seinen Häuserfronten eine bauliche Einheit entlang des Sees. Gestärkt geht die Fahrt wieder zurück zum Ausgangspunkt. Zwar gilt es mit dem Col du Mollendruz noch einen Pass zu bewältigen – was aber angesichts der bloss 200 Höhenmeter kein Problem darstellt. Nach einigen Kilometern Abfahrt geht es links ab Richtung La Praz und von dort zurück nach Romainmôtier. Nicht, ohne unterwegs anzuhalten und den weiten Blick in Richtung Genfersee und französische Alpen zu geniessen, der sich hier eröffnet.
Abkürzung gefällig?
Grundsätzlich lässt sich die Tour auch abkürzen. Wer sich bloss vom Lac de Joux entzücken lassen möchte, wählt am besten die Gemeinde Le Pont direkt am See als Ausgangs- und Endpunkt. Allfällige Höhenmeter fallen so praktisch weg.