Beckenbruch

Bei jüngeren Patienten kommt es typischerweise durch einen Unfall mit hoher Krafteinwirkung zu einem Beckenbruch.

Überblick

Bei jüngeren Patienten kommt es typischerweise durch einen Unfall mit hoher Krafteinwirkung zu einem Beckenbruch. Bei älteren Personen (v.a. bei Osteoporose) ist teilweise bereits ein simpler Sturz ausreichend. Die Fraktur führt zu Schmerzen im Hüftbereich, Schonhinken, evtl. zu Gehunfähigkeit und Fehlstellungen. Die Symptomatik reicht von eher mild bis lebensbedrohlich.

Symptome

Hauptsymptome

  • Schmerzen, Schonhinken, evtl. Gehunfähigkeit
  • Beckenschiefstand und Beinlängendifferenz
  • Kompliziertere und Mehrfachfrakturen: Stabilitätsverlust und Symptome weiterer Verletzungen
    • Häufig zusätzliche Verletzungen an inneren Organen (Darm, Blase, Zwerchfell, Blutgefässe, Nerven oder weitere Knochenbrüche)

Komplikationen

  • Bei schweren Unfällen mit hoher Bewegungsenergie: ganzer Körper einbezogen (Ganzkörpertrauma), Risiko einer lebensgefährlichen Blutung
  • Vorzeitige Hüftgelenksarthrose möglich (bei durch die Hüftgelenkspfanne verlaufenden Frakturen)
  • Ggf. bleibende Fehlstellungen bei fehlender/ungenügender operativer Stabilisierung

Ursache und Behandlung

Ursachen

  • Vorgeschwächter Knochen (Osteoporose, ältere Menschen, Knochenmetastasen)
    • Verhältnismässig leicht gebrochen, z.B. beim Sturz in der Wohnung
    • Spontanfrakturen (Brüche ohne äussere Gewalteinwirkung) möglich
  • Stabiler, eher junger Knochen
    • Grosse Gewalteinwirkung notwendig, damit es überhaupt zur Beckenfraktur kommt (Hochenergietrauma, z.B. Verkehrsunfall, Sturz aus grosser Höhe)

Weiterer Verlauf in der Arztpraxis / im Spital

Mögliche Untersuchungen
  • Allgemeinuntersuchung
  • Bildgebende Verfahren:
    • Röntgen
    • CT (Computertomographie), Standard bei Trauma
    • MRI (Magnetresonanztomographie)
    • Ultraschall (Sonographie), Ausschluss innerer Blutungen
Mögliche Therapien
  • Stabile Beckenbrüche ohne Verschiebung:
    • Konservativer Ansatz (d.h. ohne Operation)
    • Möglichst frühe Mobilisierung
  • Verschobene, instabile oder offene Frakturen, Frakturen der Hüftgelenkspfanne sowie innere Begleitverletzungen:
    • Primäre Blutstillung
    • Operativen Eingriff (Blutungskontrolle, Verhindern von Folgezustände)

Was kann ich selbst tun?

Ein Beckenbruch ist „von Auge“ nicht erkennbar. Wenn nach einem Unfall entsprechender Verdacht und Gehunfähigkeit besteht:

  • Entspanntes Liegen ermöglichen
  • Den Verunfallten nur bewegen, wenn dies für lebensrettende Sofortmassnahmen nötig ist
  • Bei drohendem Schock durch Blutverlust Beine hochlagern
  • Raschen Transport zum Arzt oder ins Spital organisieren

Wann zum Arzt?

  • Starke Schmerzen im Hüftbereich (plötzlich oder nach Unfall)
  • Fehlstellung, Beinlängendifferenz
  • Instabilitätsgefühl, Gehunfähigkeit
  • Bewusstseinseintrübung nach Sturz

Synonyme

Beckenbruch, Beckenfraktur, Beckenringfraktur

Haftungsausschluss

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