Kortison inhalieren – Welche Nebenwirkungen hat die Asthma-Behandlung?
Kortison hat einen eher schlechten Ruf. Bei Asthmatikern ist das Risiko für Nebenwirkungen aber minim, da das Medikament nur in geringen Dosen inhaliert wird und nicht in den Blutkreislauf gelangt.
Verwendung von Kortison bei Asthma
Asthma ist eine Entzündung der Atemwege. Um diese in den Griff zu bekommen und akute Asthmaanfälle zu verhindern, inhalieren Asthmatiker Kortison. Untersuchungen haben gezeigt, dass die regelmässige Anwendung von Kortison nächtliche Anfälle und die Notwendigkeit von Hospitalisierungen reduziert sowie zur Kontrolle der Asthmasymptome und zu einer verbesserten Lungenfunktion führt. Das Kortison gelangt gezielt auf die Bronchialschleimhaut und drängt dort die Entzündung zurück. Wer den Spray dabei korrekt benutzt, hat nur ein geringes Risiko für Nebenwirkungen, denn das inhalierte Kortison wirkt genau dort, wo es gebraucht wird: In den Atemwegen. Verglichen mit der Tabletteneinnahme belastet es den übrigen Organismus deshalb kaum.
Kortison-Sprays sind heute ausserdem wesentlich niedriger dosiert als früher und damit sinkt auch das Risiko für Nebenwirkungen.
Vorsicht vor Hefepilzbefall in Mund und Rachen
Die Nebenwirkungen sind beim Inhalieren von Kortison minim. Das grösste Risiko besteht aus einem Hefepilzbefall in Mund und Rachen oder Heiserkeit. Mit ein paar Tricks können Sie aber auch diese verhindern:
- Benutzen Sie den Spray nur mit Vorschaltkammer. Grosse Teile des Kortisons bleiben so in der Kammer haften und nicht im Rachen.
- Putzen Sie nach dem Inhalieren die Zähne, spülen Sie den Mund aus oder essen/trinken Sie etwas. Praktisch ist es deshalb, vor dem Frühstück und dem Abendessen zu inhalieren.
- Kleinkinder unter 3 Jahren verwenden häufig eine Inhalationsmaske. Achten Sie darauf, dass die Augen des Kindes nicht unter der Gesichtsmaske sind und reinigen Sie anschliessend das Gesicht mit einem nassen Lappen.
Bei Kortison-Tabletten ist die Gefahr von Nebenwirkungen grösser. Die Tabletten haben eine höhere Dosis. Sie werden deshalb nur bei schwer kontrollierbarem Asthma oder einer abrupten Asthma-Verschlechterung für drei bis maximal fünf Tage verschrieben. Die Atemwege von Betroffenen sind so stark verengt, dass Sie das Medikament nicht inhalieren, sondern nur mittels aufgelösten Tabletten einnehmen können. Solche „Steroidstösse“ sind ungefährlich, wenn sie weniger als vier bis fünf Mal pro Jahr verwendet werden.