Haltbarkeit von Essen: Tipps für weniger Food Waste
Viele verspüren den Wunsch, nachhaltiger zu Leben. In der Küche muss das nicht aufwendig sein. Dank einfachen Tipps kann man von der eigenen Küche aus der Umwelt etwas Gutes tun. Der Michelin-Sternekoch Tobias Funke verrät wie.
Kein Food Waste: Tipps vom Sternekoch Tobias Funke
Da Nachhaltigkeit auch vor unserer Küchentür keinen Halt macht, ist das ein guter Ort, um anzusetzen. Sternekoch Tobias Funke hat schon zwei Michelin Sterne – einer davon ist grün. Er gehörte 2021 zu einer der ersten, der damit ausgezeichnet wurde. Der Spitzenkoch teilt ein paar simple, aber effektive Tipps, um Food Waste zu vermeiden.
Tipp 1: ans Eingemachte gehen
Fleiss und warmes Wetter belohnen viele Bauern mit einer üppigen Ernte. Umso trauriger, wenn das Geerntete verrotten muss. Mit Einmachgläsern kann man dagegen vorgehen, denn Eingekochtes schmeckt nicht nur lecker, sondern ist auch länger haltbar. Aber auch das Tiefkühlen von frischem Gemüse ist eine gute Option – so bleiben nämlich wertvolle Inhaltsstoffe erhalten.
Tipp 2: kein Plan ist auch ein Plan
Für viele mag ein wöchentlicher Menüplan sinnvoll sein – doch nicht für alle. Denn nicht selten ergeben sich im Alltag spontane Begegnungen und Termine, die einem guten Plan einen Strich durch die Rechnung machen. Die Folge: Lebensmittel, die im Kühlschrank in Vergessenheit rücken. Zeitnahes Einkaufen kann die Lösung sein. Den Einkaufszettel kann man auch mal zuhause lassen und stattdessen eine Mahlzeit aus dem zaubern, was zum Beispiel beim Gemüsebauer gerade aktuell ist.
Tipp 3: die Profis fragen
Gibt es einen Ernteüberschuss an Kartoffeln, Zucchetti oder Äpfeln? Welches Gemüse hat im Winter Saison? Gibt es Fleisch oder Brot, das noch vor dem Müll gerettet werden kann? Fragen Sie den Bauern, die Metzgerin oder den Bäcker des Vertrauens – sie wissen es am besten und haben oftmals tolle Kochtipps.
Tipp 4: auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten
Beim Gang durch die Ladenregale lohnt es sich, die Augen offen zu halten. Das Produkt, welches am frühesten verfällt, sollte am ehesten im Einkaufswagen landen. Wird dieses Lebensmittel nämlich nicht bald verkauft, landet es im Müll.
Es ist okay, nicht perfekt zu sein
«Sich mit Nachhaltigkeit auseinandersetzten und sich zu fragen, was sich auch im eigenen Küchenalltag optimieren lässt, kann der erste wichtige Schritt sein», ist sich Tobias Funke sicher, «denn viele kleine Taten tragen zum Gelingen des grossen Ganzen bei.» Was man dabei nicht vergessen sollte: man muss nicht perfekt sein, um etwas zu bewegen.
Haltbarkeit von Lebensmittel
Hersteller garantieren mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum (mindestens haltbar bis), dass ihre Lebensmittel bis zu diesem Termin gut sind. Die meisten Lebensmittel sind aber länger geniessbar. Beim Verbrauchsdatum (zu verbrauchen bis) sollte man vorsichtiger sein. Es kennzeichnet besonders empfindliche Lebensmittel wie beispielsweise roher Fisch.
Wie lange kann man Lebensmittel wirklich essen?
Die Lebensdauer eines Produktes reicht also oftmals über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus. Wie merken Sie aber, ob ein Lebensmittel noch geniessbar ist? Vertrauen Sie ruhig auf Ihre Sinne, sie liefern Ihnen die Antwort.
- Sehen: Hat sich beim Fleisch eine schmierige Schicht gebildet? Bei der Milch Bläschen? Das Brot weist blau-grüne Stellen auf? Das sind sichtbare Warnsignale.
- Riechen: Riecht ein Lebensmittel muffig, ranzig oder sauer, sollte es nicht mehr verzehrt werden.
- Schmecken: Sie sind sich nicht sicher, ob Sie Ihre Nase nicht doch trügt? Dann können Sie sich auch vorsichtig mit Ihrem Geschmackssinn herantasten.
Bei Fleisch und Fisch ist Vorsicht geboten
Fleisch, Würste und Fisch sind besonders heikel. Nach Ablauf des Verbrauchsdatums sollte man die Lebensmittel nicht mehr essen. Sollten Sie vorher schon eine auffällige Veränderung des Geruchs, Geschmacks, der Farbe oder Konsistenz wahrnehmen, dann wäre es womöglich besser, wenn Sie das Produkt vorsichtshalber entsorgen.