Drogenabhängigkeit und Substanzmissbrauch

Die Ursachen einer Abhängigkeit sind vielschichtig und häufig auf psychische Faktoren, Probleme oder Störungen zurückzuführen.

Überblick

Die Ursachen einer Abhängigkeit sind vielschichtig und häufig auf psychische Faktoren, Probleme oder Störungen zurückzuführen. Sie zeigt sich im unwiderstehlichen Verlangen nach einer Substanz, in Entzugserscheinungen und einer Toleranzentwicklung für die konsumierte Substanz. Abhängigen und Angehörigen wird empfohlen, eine Beratungsstelle aufzusuchen.

Symptome

Drogenrausch
  • Sinnestäuschung (Wahnerlebnisse und Halluzinationen)
  • Diverse körperliche Symptome wie Schwindel, Erbrechen, Mundtrockenheit, Bewegungsstörungen
  • „Horrortrip“ mit Angst, Delirium, schmerzhaften Muskelkrämpfen, Herzrhythmus- und Atemstörungen
Abhängigkeit
  • Unwiderstehliches Verlangen nach der Substanz (eng. „Craving“)
  • Schwierigkeiten in der Selbstkontrolle
  • Bereits nach kurzer Zeit möglich
  • Anhaltender Konsum trotz offensichtlicher Schädigung
Entzugserscheinungen
  • Schweissausbrüche, Herzrasen, Muskelkrämpfe
  • Schlafstörungen, Ängste, Horrorphantasien/Halluzinationen
  • Teufelskreis (Beseitigung der Entzugserscheinungen durch erneuten Griff zur Substanz)
Toleranzentwicklung
  • Erhöhung der konsumierten Menge, um den gewünschten Effekt noch erzielen zu können
Körperliche und psychische Folgen
  • Depressionen, Interesselosigkeit, Motivationsverlust, Angststörungen
  • Körperlich (je nach Substanz, deren Verunreinigung und sozialer Einbindung)
  • Sozial
    • Verlust von Arbeitsplatz und zwischenmenschlicher Kontakte
    • Gesellschaftlicher Abstieg
    • Beschaffungskriminalität und Prostitution

Ursache und Behandlung

Ursachen

Die Ursachen einer Abhängigkeit sind vielschichtig und häufig auf psychische Faktoren, Probleme oder Störungen zurückzuführen:

  • Frustration oder Langeweile abbauen
  • Rauschhafte Gefühle von Freiheit oder Machtgewinn erleben
  • Wunsch nach Bewusstseinserweiterung oder Leistungssteigerung
  • Verlangen, in eine Scheinwelt zu entfliehen und Alltagsprobleme zu vergessen
  • Nachahmen, Gruppendynamik („Gruppenzwang“)
  • Schmerzen, Schlafstörungen, Angst oder Müdigkeit

Weiterer Verlauf in der Arztpraxis / im Spital

Mögliche Untersuchungen
  • Allgemeine Körperliche Untersuchung
  • Blutuntersuchung (u.a. Blutsalze, Leber-/Nierenwerte, evtl. Wirkstoffspiegel messen)
Mögliche Therapien
  • Kontrollierte Abgabe der Substanz oder einer Ersatzsubstanz
  • Entzug mit anschliessender Entwöhnung
  • Behandlung der körperlichen, psychischen und sozialen Probleme

Was kann ich selbst tun?

  • Grundsätzlicher Verzicht auf den Konsum von Drogen
  • Aufsuchen einer Beratungsstelle für Abhängige und ihre Angehörigen
  • Jugendliche und Angehörige in schwierigen Lebensphasen unterstützen
  • Als Elternteil Vorbildfunktion wahrnehmen
  • Aufklärungsarbeit zu Drogen, ihren Risiken, Gefahren und Folgen
  • Besuch von Selbsthilfegruppen

Wann zum Arzt?

  • Allgemein bei Abhängigkeit, insbesondere wenn Entzugserscheinungen bestehen
  • Bei Therapie- und Veränderungsmotivation
  • Bei akuten schweren Vergiftungen (sofortige notärztliche Hilfe angezeigt)
    • Starkes Zittern, Schweissausbrüche, wiederholtes Erbrechen
    • Schwacher oder langsamer Puls
    • Auffällig weite oder enge Pupillen
    • Bewusstlosigkeit

Weitere Informationen

Selbsthilfe Schweiz
www.selbsthilfeschweiz.ch

Stellen für Suchtprävention und Beratung in allen Kantonen
www.suchtpraevention.ch

Synonyme

Substanzmissbrauch und Drogenabhängigkeit, Substanzmissbrauch, Drogenabhängigkeit, Drogensucht, Drogenmissbrauch

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