Katzenallergie: das gilt es zu beachten
Die Katzenallergie ist weit verbreitet. Wer sein geliebtes Haustier nicht weggeben möchte, sollte daheim auf ein paar Dinge achten.
Katzen als Haustier
Warum Katzen bei Menschen so häufig allergische Reaktionen auslösen, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Feststeht: Katzen als Haustier sind weit verbreitet. Rund 1,6 Millionen Katzen wurden 2018 in der Schweiz gehalten. Mit dem engen Kontakt zu den verschmusten Haustigern steigt das Risiko, eine Allergie zu entwickeln.
Was die Ursache einer Katzenallergie ist
Oft ist von einer Katzenhaarallergie die Rede, aber dies ist genau genommen falsch. Auslöser der allergischen Reaktion sind Eiweissstoffe, die sich im Speichel, in Talgdrüsen und Hautzellen der Tiere befinden. Diese Allergene verteilen sich auf und im Fell der Katze, wenn sie sich mit der Zunge putzt, und dies tut sie gerne und ausgiebig.
Allergisch, obwohl gar keine Katze da ist
Allergene haften an Staubpartikeln, Kleidern und Menschenhaaren, bleiben also lange in der Raumluft und werden von einem Ort zum anderen getragen. Wo sich viele Menschen, aber normalerweise keine Tiere aufhalten, etwa im Kino oder Schulzimmer, kann es deshalb hohe Konzentrationen von Tierallergenen haben.
Wie die typischen Symptome einer Katzenallergie aussehen
- Niesreiz
- Schnupfen
- Husten
- Bindehautentzündung mit tränenden und juckenden Augen
- Starkes Asthma
- In einzelnen Fällen sind Schockreaktionen möglich
- Hautreizungen und Schwellungen, wenn einen die Katze gekratzt hat
Wie sich testen lässt, ob man auf Katzen allergisch ist
Zum einen mit Bluttests. Im Labor wird das Blut auf Antikörper gegen einzelne Allergene untersucht. Zum anderen mit dem Hauttest, auch Pricktest genannt. Eine Allergenlösung wird am Vorderarm oder Rücken mit einer Nadel unter die Haut «gepickt». Bei einer Allergie entwickelt sich eine Art Mückenstich.
Wie sich eine Katzenallergie behandeln lässt
Mit einer Desensibilisierung, deren Wirksamkeit bei Katzenallergien allerdings umstritten ist. Ein Arzt, eine Ärztin spritzt die allergieauslösenden Substanzen in steigender Dosierung oder verabreicht sie als Tabletten oder Tropfen. Der Körper soll sich so an die Allergene gewöhnen und mit der Zeit tolerieren.
Welche Impfung es gegen Katzenallergie gibt
An der Universität Zürich ist eine Impfung gegen Katzen entwickelt worden. Sie neutralisiert das im Speichel vorkommende Hauptallergen, was die Symptome von Betroffenen stark reduzieren soll. Bis zur endgültigen Zulassung des Impfstoffs dauert es jedoch noch einige Jahre.
Katze trotz Allergie: Was zu beachten ist
Die effektivste Art gegen eine Katzenallergie ist es, das Allergen zu vermeiden, was heisst: Das geliebte Haustier muss weg. Wer dies nicht übers Herz bringt, kann sich zu Hause mit folgenden Massnahmen helfen, die allerdings Konsequenz erfordern:
- Die Katze möglichst draussen halten.
- Sie nicht ins Schlafzimmer lassen.
- Nach jedem Kontakt Hände waschen.
- Kleider mit Kleiderroller reinigen.
- Waschbare Überzüge für Polstermöbel verwenden.
- Teppiche und Staubfänger entfernen.
- Regelmässiges Staubsaugen. Geeignet sind Geräte mit HEPA-Filter Stufe 11 und allergendichtem Gehäuse.
- Böden täglich feucht reinigen.
Für Allergiker ist darüber hinaus eine medikamentöse Therapie mit Antihistaminika notwendig, dies nach ärztlicher Absprache. Wer Asthma hat, sollte entsprechende Sprays griffbereit haben.
Katzen für Allergiker: Gibt es das?
Das wird oft berichtet, stimmt aber nicht. Bis heute ist keine Rasse bekannt, die gar keine Allergien auslöst. Sie kommen bei allen Katzen vor, wenn auch in unterschiedlichem Ausmass. Bekannt ist, dass unkastrierte Kater besonders viele Allergene haben. Allerdings kann man auf kastrierte Kater und Weibchen ebenfalls allergisch reagieren.
Warum ein anderes Haustier eine Alternative sein kann
Es gibt Tierarten, die weniger Allergene produzieren, etwa Wellensittiche oder Kanarienvögel. Diese haben nach Noemi Beurets Angaben zwar auch allergenes Potenzial, können aber bei sorgfältiger Haltung eine Alternative sein. Ideal sind ausserdem Tiere, die kein Fell haben, etwa Fische oder Schildkröten. Auch bestimmte Pferderassen werden oft besser vertragen. Bei Hunden produzieren langhaarige weniger Allergene als kurzhaarige.