Verstopfung - was tun?

Diese Tipps helfen gegen Verstopfung

Wer an Verstopfung leidet, ist damit nicht allein. Rund 20% der weltweiten Bevölkerung sind davon betroffen. Falsche Ernährung und Stress sind die häufigsten Ursachen für Verstopfungen.

Wann spricht man von Verstopfung?

Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist von Person zu Person unterschiedlich. Alles zwischen dreimal täglich und dreimal pro Woche liegt im Normalbereich. Bleibt die Stuhlentleerung länger als vier Tage aus, spricht man von Verstopfung.

Ursachen einer Verstopfung

Die Ursachen von Verstopfungen sind sehr vielfältig. Oft bleibt die Ursache auch unklar. Generell unterscheidet man zwischen unspezifischen Ursachen und Darmerkrankungen.

Unspezifische Ursachen von Verstopfungen

  • Darmträgheit – kommt häufiger bei Frauen, Kleinkinder oder älteren Menschen vor und ist auch auf die eigene Veranlagung zurückzuführen.
  • Medikamente, die die Darmbewegung vermindern, wie zum Beispiel Morphin
  • Psychischer Stress
  • Bewegungsarmut
  • Ungünstige Ernährung wie zum Beispiel zu wenig Ballaststoffe, ungenügende Flüssigkeitszufuhr oder ungewohnte Ernährung auf Reisen
  • Übermässige Anwendung von Abführmitteln
  • Gestörte Stuhlentleerung

Darmerkrankungen als Ursache

  • Divertikulose, Colitis ulceros
  • Reizdarmsyndrom
  • Blinddarmentzündung
  • Verengung des Darms zum Beispiel durch Tumore
  • Erkrankung am Darmausgang wie zum Beispiel ein Schleimhautriss oder Hämorrhoiden
  • Darmvorfall

Verstopfung lösen

Um eine Verstopfung zu lösen, braucht es nicht immer den Arzt oder ein Abführmittel. Häufig helfen auch schon die richtige Ernährung, mehr Bewegung und weniger Stress. Ist die Ursache der Verstopfung eine Darmerkrankung, sollte diese behandelt werden.

Ballaststoffreich ernähren

Weniger fettige, dafür proteinhaltige und ballaststoffreiche Lebensmittel regen die Verdauung auf natürlichem Weg an. Dazu gehören Vollkornprodukte wie Brot, Nudeln, Naturreis, Linsen, Bohnen, Haferflocken, Kichererbsen und Nüsse. Abgesehen von Bananen, die eher stopfend wirken, sind auch Gemüse und Obst wichtige Ballaststoff-Lieferanten. Im Allgemeinen sind weiche Speisen für den Stuhlgang von Vorteil.

Viel trinken

Wer sich ballaststoffreich ernährt oder auch vermehrt natürliche Abführmittel im Essen einbaut, braucht viel Flüssigkeitszufuhr. Vor allem nach dem Verzehr von Quellstoffen wie Weizenkleie ist es wichtig, ein Glas Wasser zu trinken. Über den Tag verteilt sollten es mindestens 2 Liter ungesüsster Getränke sein. 

Ausreichend körperliche Bewegung

Tägliche Bewegung ist ein weiterer wichtiger Faktor gegen Verstopfung. Dafür muss kein Hochleistungssport betrieben werden. Bereits ein ausgedehnter Spaziergang, Schwimmen oder Velofahren unterstützen die natürlichen Darmbewegungen. Auch Bauchmuskel-, regelmässiges Beckenbodentraining oder Yoga helfen der Verdauung auf die Sprünge.

Hausmittel bei Verstopfung

Es gibt verschiedene Hausmittel gegen Verstopfung. Oft werden Lebensmittel empfohlen, die natürlich abführend sind. Als natürliche Abführmittel wirken Trockenfrüchte wie Feigen, Pflaumen, Sauerkraut, Randen, Leinsamen, Weizenkleine und Flohsamen. Die Wirkung tritt aber erst nach ein paar Stunden ein. Wichtig: wer abführende Lebensmittel zu sich nimmt, sollte die Menge langsam erhöhen, um keine Blähungen zu bekommen. Diese Hausmittel werden oft zur Linderung von Verstopfung verwendet:

  • Leinsamen: Sie sind eine gute Quelle für Ballaststoffe und fördern die Bewegung des Darms, die Verdauung und den Stuhlgang. Man kann sie zum Beispiel zu Müsli, Joghurt oder Smoothies hinzufügen.
  • Flohsamen: Flohsamenschalen binden viel Wasser und vergrössern dadurch das Volumen des Stuhls, er wird weicher und gleitfähiger. Dadurch können sich Verstopfungen lösen.
  • Pflaumensaft: Der Saft hat natürlich abführende Eigenschaften. Dies liegt an den vielen Faserstoffen der Pflaume und dem enthaltenen Zuckeralkohol Sorbit.
  • Trockenfrüchte: Feigen, Pflaumen und ähnliche Trockenfrüchte sind reich an Ballaststoffen und helfen bei Verstopfungen, wenn gleichzeitig viel getrunken wird.
  • Esslöffel Olivenöl: Ein bis zwei Esslöffel natives Olivenöl auf nüchternen Magen können Verstopfungen lösen. Olivenöl wirkt wie ein natürliches Gleitmittel und stimulieren die Darmschleimhaut.
  • Warmes Zitronenwasser: Ein Glas warmes Wasser mit Zitronensaft am Morgen regt die Verdauung an und kann Verstopfungen lösen.

Medikamentöse Abführmittel

Natürlichen Abführmittel wirken nicht bei jedem. Dann kommen meist medikamentöse Abführmittel zum Einsatz, auch als Laxantien bekannt. Abführmittel wirken auf unterschiedliche Weise. Einige regen die Darmbewegung an, andere ziehen Wasser in den Darm.

Stress vermeiden

Wer gestresst ist, schüttet vermehrt Hormone, unter anderem Adrenalin, aus. Das macht den Darm zusätzlich träge und verursacht Verstopfungen. In Stresssituationen also lieber einen Gang zurückschalten und Entspannungsübungen einbauen. Zudem sollte man die Hektik nicht auf das «Stillen Örtchen» mitnehmen, sondern sich dafür genügend Zeit nehmen.

Helfen weder die Ernährungsumstellung noch eine angepasste Lebensweise gegen Verstopfungen, empfiehlt sich eine Untersuchung beim Arzt.

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