Spartipps für Familien
Krankenkassenprämien und Gesundheitskosten sind gerade für junge Familien, Alleinerziehende und Menschen mit einem tieferen Einkommen eine finanzielle Belastung. Im Ratgebern finden Sie konkrete Sparmöglichkeiten für den Alltag in der Schweiz.
Ratgeber für Familien
Die Ausgaben steigen, wenn Kinder kommen. Und mit zunehmendem Alter wachsen auch deren Bedürfnisse: Freizeitaktivitäten, Sportclub, elektronische Geräte oder Ferienlager kosten Geld.
Spartipp 1: Familienbudget führen
Damit sich die Einnahmen der Eltern und die Ausgaben für die ganze Familie die Waage halten, hilft ein klarer Überblick. Das Familienbudget kann beispielsweise so aufgebaut werden:
Nach Abzug dieser Fixkosten bleiben bei einer Familie in der Schweiz im Durchschnitt zwischen 1'000 und 1'500 Franken übrig. Eine möglichst detaillierte Auflistung der Einnahmen und Ausgaben hilft also, den Überblick zu behalten, das Familienbudget einzuteilen und so den Restaurantbesuch oder den Skitag rundum geniessen zu können.
Einnahmen
- Monatslohn der Eltern
- Kinderzulagen und allfällige Alimente
Ausgaben
- Fixkosten: Wohnen, Steuern, Versicherungen, Krankenkasse, Internet, TV, Auto, ÖV
- Haushalt: Lebensmittel, Wohnen, Strom, Leben
- Individuelle Ausgaben: Kleidung, Schuhe, Ausbildung, Körperpflege, Freizeit, Ferien
- Rückstellungen: Unvorhergesehenes, Ferien, Arztrechnungen
Ab wann gibt es Sackgeld?
Wenn Kinder die Zahlen kennen und rechnen lernen, können sie erste Erfahrungen mit Geld sammeln. Das ist meistens ein kleiner, monatlicher Sackgeld-Betrag ab Schulbeginn. Eine klare Vereinbarung, wann es wie viel Sackgeld gibt und wofür, hilft im Umgang damit. Im Rahmen dieser Regeln dürfen die Kinder dann frei über das Sackgeld entscheiden.
Gleiche Rechte auch beim Geld
Studien belegen, dass Mädchen häufig später Taschengeld erhalten als Jungen. Es ist wichtig, die Kinder unabhängig von ihrem Geschlecht an den Umgang mit Geld heranzuführen.
Spartipp 2: Secondhand und ausleihen statt neu kaufen
Ein grosser Teil des Geldes einer Familie fliesst in Anschaffungen aller Art: Kleidung, Schuhe, Bücher, Haushaltsgeräte, Freizeitartikel, Geschenke oder Fahrzeuge. Vieles muss aber nicht neu gekauft, sondern kann ausgeliehen oder wiederverwendet werden. Leihbar, Secondhandläden, Plattformen wie Tutti und Institutionen wie die Biblio- oder Ludotheken erleben derzeit ein Revival – den Geldbeutel freuts, und unsere Umwelt auch.
Tipps: Sparen beim Einkaufen
- Einkaufsliste: Der gute alte Einkaufszettel hilft, den Einkauf zu planen, effizient einzukaufen und Spontankäufe zu unterbinden. Und: Kurz vor Ladenschluss werden viele Produkte günstiger verkauft.
- Brockenhaus-Tour: Mittlerweile gibt es in vielen Schweizer Ortschaften einen Secondhandladen oder ein Brockenhaus. Der Vorteil: Gut erhaltene Sachen zu einem günstigen Preis vor Ort anschauen und mitnehmen – oder gleich selber seine Dinge verkaufen.
- Secondhand online: Gebrauchte, günstige Artikel für den Alltag als Familie in der Schweiz finden sich auch online, beispielsweise auf Tutti, Ricardo, in Kleinanzeigen oder Facebook-Gruppen.
- Reflektieren: Brauchen wir wirklich ein neues Auto, könnte man es auch eintauschen, Angebote wie Mobility nutzen – oder gar mit den Nachbarn teilen? Eine teure Neuanschaffung zu reflektieren, kann das Familienbudget zusätzlich schonen.
Den Nachwuchs miteinbeziehen
Kinder und Jugendliche haben viele Wünsche - nicht alle davon sind günstig. Umso wichtiger ist es, dass Eltern eine klare Haltung haben und einfache Regeln aufstellen. Genauso wichtig ist es, mit Kindern über ihre Wünsche zu sprechen und sich dafür zu interessieren. Einige können womöglich mit ein bisschen Geduld zusammengespart und realisiert werden.
Tipps für Eltern: Alternative Geschenkideen
Zeit zusammen verbringen, etwas basteln oder ein Ausflug in die Natur: Schenken geht auch, ohne viel Geld auszugeben. Einige Ideen, die nicht teuer sind:
- Ausflug in die Natur, inklusive Schlangenbrot und Feuer
- Bauernhofübernachtung oder Pony-Ausritt
- Kreative Schatzsuche mit Freunden
- Ein Baumhaus oder Tipi bauen
- Malen im Kreativatelier
- Ausflug-Tipps für Familien gibt’s auch bei SBB und BLS
Spartipp 3: Budgetposten Krankenkasse
Ein klarer Fall: Die Krankenkassenprämien und Gesundheitskosten sind in der Schweiz gerade für junge Familien, Alleinerziehende und Menschen mit tieferem Einkommen eine finanzielle Belastung. Diese Sparmöglichkeiten gibt es.
Sparen bei der CSS
- Mit dem Familienrabatt können Familien mit Kindern bis 18 Jahren viel Geld sparen.
- Hausarzt-Modell: Familien sparen mindestens 10% Prämien, wenn der Kinderarzt immer der 1. Ansprechpartner ist.
- Jahresfranchise erhöhen: Wer die Franchise auf das Maximum raufschraubt, bezahlt weniger Prämien pro Monat. Denken Sie an Rückstellungen für die Kostenbeteiligung, falls Arzt- oder andere Gesundheitskosten anfallen.
Spartipp 4: Angebote nutzen
Es sind bewegte, unsichere Zeiten, die wir gerade erleben. Und bei vielen Familien hilft auch emsiges Sparen nicht, um im Alltag gut über die Runden zu kommen. Wenn das Geld jeden Monat zu knapp ist, können konkrete Angebote helfen:
- Reka Ferien: Ab in die Berge oder an den See, trotz kleinem Budget dank den Reka Ferienangeboten.
- Verband Alleinerziehende Schweiz
- Caritas
- Pro Juventute
- Winterhilfe
- Budgetberatung Schweiz: Profis helfen, das Budget aufzustellen und im Griff zu behalten.
- Kultur Legi: Günstiger ins Museum, ins Theater, in den Kino oder an Konzerte dank der Kulturlegi.
Nicht sparen sollte man bei gesunden Lebensmitteln, Rückstellungen für Unvorhergesehenes und regelmässigen Erholungs- und Vergnügungsmomenten. Sie machen das Familienleben doch erst lebenswert.