Ich bin gerne zu Hause. Auch im Krankheitsfall?
Die Referate und Diskussionen bestätigen, dass die Branchenthemen «Home Care» und «Hospital at home» sehr vielschichtig sind. Auch wurde besprochen, wie sie sich entwickeln könnten und was es dabei zu beachten gilt.
Unsere CEO Philomena begrüsste am 05. Mai 2022 die Gäste und stellte den Patientennutzen, aber auch die Chancen von Home Care im Umfeld steigender Gesundheitskosten, ins Zentrum. Auf ihre Ausführungen folgte eine Diskussion mit einem Gesellschaftswissenschaftler, in der analysiert wurde, was unsere räumliche Alltagsgestaltung beeinflusst.
Home Care von Heute
Anschliessend wurden Projekte der aufsuchenden Psychiatrie sowie Reha@Home vorgestellt und interdisziplinär besprochen. Dabei zeigte sich, dass Home Care vor allem eine Chance ist, noch patientenzentrierter zu Behandeln. Die Möglichkeit, Behandlungen zu Hause zu machen schafft eine wertvolle Flexibilität: die Behandlung findet dort statt, wo es für die Patientinnen und Patienten am besten ist. Ein weiterer Mehrwert von Home Care wird darin gesehen, dass Probleme die, im stationären Setting entstehen können, vermieden werden (bspw. Delir).
Vor allem bei Rehabilitationen oder psychiatrischen Interventionen, die zu Hause passieren, braucht es keine Transferleistung. Das Lernen und Üben findet im Alltag der Patientin oder des Patienten statt – deren Umfeld lernt und hilft mit. Für die Leistungserbringung ist dabei eine Herausforderung, einen Teil der Kontrolle, die ihnen das Stationäre ermöglicht, an den Patienten abzugeben.
Die Frage, wie stark Home Care die Kosten im Gesundheitswesen senken kann, wenn man die Arbeit der Angehörigen vollumfänglich entschädigen würde, bleibt offen.
Home Care von Morgen
Mit drei verschiedenen Impulsen beleuchteten wir am Nachmittag die Frage «Wer bringt die Medizin zum Patienten nach Hause: Technologien, der Mensch oder etwa die Spitäler selbst?». Sanjay Singh, Leiter des Konzernbereichs Leistungen, Produkte & Health Services, schloss die Veranstaltung mit einer Betrachtung des Themas aus seiner Optik. Es sei ihm wichtig, dass in der Entwicklung von Home Care die Angehörigen, die bei der Behandlung und Pflege mitwirken, einbezogen und unterstützt werden. Herr Singh betont die Bereitschaft der CSS, bei Home Care Projekten mitzuwirken, um diesen Trend im Gesundheitswesen mit zu gestalten und voran zu treiben.
Inputs Passanten
Strasseninterviews, in denen Passanten zu Wort kamen, haben aufgezeigt, dass sie die Möglichkeit einer Behandlung zu Hause einerseits begrüssen. Andererseits äussern sie Skepsis darüber, ob noch mehr Home Care sinnvoll ist. Es besteht eine deutliche Ambivalenz zwischen Autonomie und dem Bedürfnis nach Sicherheit.
Carlo Schneider, Illustrator, entwickelte Zeichnungen aufgrund des Gehörten direkt vor Ort und lieferte mit seinen gezeichneten Highlights des Tages eine kreative Zusammenfassung.
Wir bedanken uns für die wertvollen Impulse der Referenten und das Interesse unserer Gäste! Es war schön, sich in diesem Rahmen wieder auszutauschen zu können.
Impressionen Kongress 2022, Bierhübeli BE
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