Gesundheitstrends von den 70ern bis heute
Wir profitieren immer noch von Gesundheitstrends und unser Wissen über körperliches Wohlbefinden wächst kontinuierlich. Aktivitäten wie Yoga oder Fitness haben sich im Laufe der Zeit in unserer Gesellschaft etabliert – und weiterentwickelt.
70er Jahre: Ernährung
Nach dem 2. Weltkrieg beginnt die Bevölkerung mehr zu essen. Ernährung wird in den 70ern zu einem öffentlich diskutierten Thema. Mit gesunder Ernährung und Diäten wollen Gesundheitsbewusste vermehrt auftretende Gewichtsprobleme, Bluthochdruck und Diabetes vermindern.
Wie essen wir heute?
Seit den 70ern ist viel passiert und es geht nicht mehr nur ums Kalorienzählen. Im Fokus stehen vielmehr die Auswahl der richtigen Lebensmittel und das Thema Nachhaltigkeit.
Bewusstsein: Der hohe Zucker- und Salzgehalt in Süssgetränken und Fertigprodukten wirkt sich negativ auf das Wohlbefinden aus. Insgeheim wissen wir: Verzicht wäre die Lösung. Das Bewusstsein für besonders gesunde Lebensmittel steigt. Wir essen nun gesunde Fette in Form von Avocados oder nährstoffreiche Superfoods in Form von Nüssen oder Beeren.
Nachhaltigkeit: Nebst steigendem Gesundheitsbewusstsein gewinnt die nachhaltige Verwendung von Lebensmitteln an Bedeutung. Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt, leistet einen Beitrag für sich und die Umwelt.
80er Jahre: Fitness
Anfang der 80er gehen die Videos von der hüpfenden Jane Fonda und Bilder vom muskelbepackten Arnold Schwarzenegger um die Welt. Sie ermutigen zu mehr Bewegung und regelmässigem Training mit Gewichten. Der eigene Körper wird zu einem Statussymbol, das gerne gezeigt wird.
Wer tut sich das überhaupt noch an?
Die Begeisterung für den Waschbrett-Bauch oder wohlgeformte Trizeps ist seither nicht abgeflacht. Die Reaktionen auf den Oberkörper von Fussballer Cristiano Ronaldo oder die Oberarme der ehemaligen First Lady Michelle Obama verdeutlichen dies.
Etablierung der Fitnesszentren
Viele Trainierende gehen mittlerweile ihrer Gesundheit zuliebe in den Kraftraum und weniger aus ästhetischen Gründen. Beim Krafttraining können Muskeln nach einem Unfall gezielt aufgebaut und Haltungsprobleme korrigiert werden. Dank dem Fitness-Boom kann heute auch in der Schweiz fleissig trainiert werden – egal ob in der Stadt, in der Agglomeration oder auf dem Land.
90er Jahre: Yoga
Spätestens seit den Beatles interessiert sich der Westen für die körperlichen Übungen aus Indien. Gwyneth Paltrow und Madonna machen Yoga in den 90ern als Form der körperlichen und geistigen Entspannung aber erst richtig populär. Yoga verringert Stress, fördert die Ausgeglichenheit und stärkt das Immunsystem.
Immer noch «in»?
Yoga ist gekommen, um zu bleiben. Dank Yoga haben wir gelernt, den Kopf abzuschalten. Yoga kann wie Fitness nahezu immer und überall praktiziert werden: allein zuhause, in einem Gruppenkurs mit anderen Yogis oder in den Yogaferien in den Bergen.
Für Jung und Alt: Yoga ist anpassungsfähig
Jede und jeder kann Yoga betreiben – egal wie es um die Beweglichkeit steht. Breit angeboten werden ganz unterschiedliche Arten von Yoga – Hatha Yoga, Vinyasa Yoga, Power Yoga etc. Fürs Yoga brauchen wir eigentlich nur eine minimale Ausrüstung. Heute haben wir aber die Qual der Wahl an hübschen Matten, funktionaler Yogabekleidung und nachhaltigen Trinkflaschen.
00er Jahre: Wearables
Mitte der Nullerjahre schlägt die Stunde der Wearables wie Fitnesstracker oder Smartwatches. Die kleinen Helferlein am Handgelenk oder in der Hosentasche zeigen die tägliche Schrittzahl oder Herzfrequenz.
Heute schon 10'000 Schritte gemacht?
- Die fortschreitende Digitalisierung und Weiterentwicklung von Wearables gehen Hand in Hand mit der Überwachung des eigenen Körpers. «Self-Tracking» (dt. selbst verfolgen) lautet das Stichwort.
- Gesundheit und Fitness werden nicht mehr dem Zufall überlassen. Angaben zur Kalorienverbrennung, Trainingsintensität und Erholungsphasen helfen bei der Optimierung der körperlichen Fitness. Das Gerät zeigt uns an, wann wir uns erholen oder mehr bewegen sollten.
- Viele Wearables verfolgen einen motivierenden Gamification-Ansatz. Wer ein Fitness-Ziel erreicht, erhält ein virtuelles Abzeichen, das mit der Online-Community geteilt werden kann.
Heute: Umgang mit psychischen Erkrankungen
Depressionen und Angststörungen werden von den meisten Teilen der Bevölkerung als ernst zu nehmende Krankheiten angesehen. Junge Erwachsene können Gefühle bewusster wahrzunehmen und über ihre Erkrankungen sprechen.
Sollten wir nicht alle darüber sprechen?
Jugendliche sind tendenziell offener für Therapien, die dadurch enttabuisiert werden. Von dieser positiven Entwicklung profitieren junge und ältere Menschen. Wenn wir über unsere Gefühle und Ängste sprechen, kann das Tabu rund um psychische Erkrankungen gebrochen werden.
Therapiemöglichkeiten
Wer an einer Depression oder einer Form von Angststörungen leidet, dem kann heute geholfen werden. Die Forschung rund um die psychische Gesundheit entwickelt sich konstant weiter und fliesst in die Therapien ein. Psychische Erkrankungen werden heute frühzeitig erkannt. Gleichzeitig hat das Angebot an Therapiemöglichkeiten zugenommen.