Depression erkennen: Anzeichen & Behandlung
Freudlos, antriebslos und innerlich leer: Eine Depression fühlt sich für viele Betroffene an wie ein grosses schwarzes Loch. Doch dieses Leiden hat viele Gesichter.
Eine Depression erkennen
Depressionen sind etwas sehr Häufiges: jede fünfte Person ist im Verlauf ihres Lebens davon betroffen. Eine Depression bei sich selbst oder bei anderen zu erkennen, ist jedoch oft nicht einfach. Wie alle psychischen Erkrankungen kann man auch eine Depression nicht von aussen «sehen», sondern muss sie anhand von bestimmten Kriterien erkennen.
Anzeichen sind unterschiedlich
Betroffene Personen verspüren also nicht nur eine ausgeprägte Traurigkeit und Niedergeschlagenheit, sondern verlieren auch jegliches Interesse an Dingen, die ihnen sonst Freude bereitet haben. «Wenn man nur will, dann geht das schon», bekommen Betroffene oft zu hören. Das ist schlichtweg falsch, betonen Experten.
Typische Anzeichen einer Depression
- Gedrückte Stimmung
- Interessensverlust
- Innere Leere
- Antriebslosigkeit
- Schlafstörungen
- Appetitlosigkeit
Depressionen bei Frauen und Männern unterschiedlich
Bei Frauen zeigt sich eine Depression zum Teil anders als bei Männern. Männer verspüren nicht immer bekannte Symptome wie innere Leere, ein geringes Selbstwertgefühl und Stimmungsschwankungen. Sie sind tendenziell eher aggressiv, gereizt und versuchen ihre negativen Emotionen und ihre Hoffnungslosigkeit zu verdrängen.
Natürlich kann man das nicht verallgemeinern. Für die Männergesundheit ist es jedoch wichtig, solche Symptome frühzeitig zu kennen, denn Depressionen werden bei Männern seltener erkannt.
Depression aus Sicht einer Betroffenen (Podcast)
Bei Naima ging die Depression so weit, dass sie sich selbst verletzte. Naima, 19 Jahre alt, spricht über Selbstverletzung, Depressionen und warum es so wichtig ist, offener mit dem Thema Depression umzugehen. Mit einer unfassbaren Offenheit und Stärke erzählt sie was ihr hilft und wie sie mit ihrer Krankheit umgeht.
Krankheit Depression
Eine Depression hat nichts mit schlechten Angewohnheiten oder gar Faulheit zu tun. Vielmehr handelt es sich um eine schwerwiegende Krankheit, bei der auch der Stoffwechsel im Gehirn eine erhebliche Rolle spielt. Bei Depressionen ist oft das ganze Stresshormonsystem des Körpers überaktiviert. Es gibt Hinweise, dass vor allem die Nervenbotenstoffe Serotonin, Noradrenalin und Dopamin aus dem Gleichgewicht geraten sind.
Depression aus Sicht eines Arztes (Podcast)
Wie zeigt sich eine Depression? Welchen Ausweg gibt es und welche Behandlungen helfen? Wir sprechen mit Dr. Pfaff über seinen Weg als Arzt, welche Chancen er in der Behandlung von psychischen Erkrankungen sieht und was für ihn dabei am wichtigsten ist.
Depression aus Sicht einer Angehörigen
Wie ist es für eine Mutter, wenn ihre Tochter unter Depressionen leidet und sich sogar selbst verletzt? Wir fragen Claudia, wie man als Angehöriger mit der Krankheit umgehen kann, wie kann man Erkrankte unterstützt und wie man sich selbst schützt.
Depression vs. depressive Verstimmung
Depression sollte nicht mit einer vorübergehenden negativen Stimmung verwechselt werden. Negative Gefühle wie Trauer, Niedergeschlagenheit oder Lustlosigkeit erleben alle Menschen und gehören zum Leben dazu. Besonders nach Schicksalsschlägen oder in Zeiten von hohem Stress sind negative Gefühle völlig normal und sogar Teil einer «gesunden Reaktion». Erst wenn sie von Dauer sind oder zu grossen Beeinträchtigungen im Alltag führen, könnte eine Depression dahinter stecken.
Zum Arzt – ja oder nein?
Erkennt man bei sich selbst oder einer nahestehenden Person mehrere der oben genannten Kriterien, besteht die Möglichkeit, an einer Depression erkrankt zu sein.
Was jetzt? Sollte man direkt einen Arzt aufsuchen?
Für den Entscheid, ob man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollte, sind zwei Punkte relevant: der individuelle Leidensdruck und die wahrgenommene Beeinträchtigung. Was heisst das konkret? Wenn ich die aktuelle Situation als sehr belastend wahrnehme und darunter leide, sollte ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Ebenso, wenn ich durch die Symptome eine Beeinträchtigung in Beruf, Privatem oder in der Freizeit spüre. Beispielsweise, indem ich Aufgaben und Pflichten nicht mehr erfüllen kann oder Beziehungen darunter leiden.