Allergie

Als Allergie wird eine überschiessende Reaktion des Immunsystems auf unterschiedlichste Stoffe bezeichnet.

Überblick

Als Allergie wird eine überschiessende Reaktion des Immunsystems auf unterschiedlichste Stoffe bezeichnet. Diese sog. Allergene sind für Nichtallergiker harmlos. Sie können aber Rötungen, Juckreiz und bisweilen lebensbedrohliche Atem- und Kreislaufkomplikationen auslösen. Durch Erkennen und Vermeiden der Allergene kann die Reaktion so gut wie möglich verhindert werden.

Symptome

  • Schleimhäute
  • Atemwege
  • Haut
  • Magen-Darm-Trakt
  • Allgemeinsymptome
    • Krankheitsgefühl, Fieber, Schwäche
    • Kopf- und Muskelschmerzen
  • Teilweise psychische Begleitsymptome
  • Lebensbedrohende Allgemeinreaktionen
    • Atemstillstand
    • Massiver Blutdruckabfall bis zum Kreislaufkollaps (anaphylaktischer Schock)
    • Bewusstseinsverlust
  • Zeitliches Auftreten
    • Saisonal (z.B. zur Zeit des Pollenflugs)
    • Ganzjährig (z.B. nach Kontakt mit Tieren)

Ursache und Behandlung

Ursachen

Überschiessende Reaktionsbereitschaft des Immunsystems gegen bestimmte Substanzen aus der Umwelt, die für nicht-allergische Menschen problemlos verträglich sind (gewissermassen das Gegenteil der Abwehrschwäche).

Begünstigende Faktoren
  • Genetische Anfälligkeit
  • Fehlendes oder nur kurzes Stillen der Säuglinge <4 Monate
  • Allergische Krankheiten nehmen zu; mögliche Gründe:
    • Erhöhung des Schadstoffgehalts in der Luft
    • Vermehrter Kontakt mit biotechnologisch veränderten Substanzen
    • Verschärfte Hygienemassnahmen (schränken das Training des Immunsystems ein); Stadtkinder haben tendenziell häufiger eine Allergie als Landkinder
Allergene (Auszug)
  • Inhalationsallergene
    • Werden eingeatmet
    • Gehören zu den häufigsten Ursachen von Allergien
    • Gräser- und Blütenpollen, Staub, Schimmelpilz, etc.
  • Kontaktallergene
    • Hautkontakt löst Reaktion aus
    • Nickel, Lederwaren, Latex, Kosmetika, Waschmittel, Klebstoffe, Pflanzen oder Tiere
  • Nahrungsmittelallergene
    • Allergische Reaktion erst im Darm durch den Verdauungsvorgang
    • Typische Nahrungsmittel: Eier, Nüsse, Schokolade, Soja, Fisch, Kuhmilch
    • Medikamente
  • Injektionsallergene
    • Aufnahme des Allergens über einen Stich
    • Gift von einem Insekt oder einem anderen Tier
    • Medikament

Weiterer Verlauf in der Arztpraxis / im Spital

Mögliche Untersuchungen
  • Körperliche Untersuchung (Fokus Haut, Atemwege)
  • Blutuntersuchung
  • Sauerstoffsättigung
  • Allergietest (zeigt auf, welche Stoffe eine Reaktion auslösen)
Mögliche Therapien
  • Unterdrückung der allergischen Reaktion (Adrenalin, Anti-Histaminika)
  • Behandlung der Allgemeinsymptome
  • Spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung, "Allergieimpfung")

Was kann ich selbst tun?

  • Säuglinge <4 Monate
    • Voll stillen
    • Wenn Muttermilch nicht ausreichend: „Hypoallergene“ Säuglingsnahrung geben
  • Säuglinge >4 Monate
    • Einführung von Beikost
    • Auf typische allergieauslösende Lebensmittel verzichten (Kuhmilch, Ei, Nüsse, Schokolade, Soja und Fisch)
  • Grundsätzlich: Allergen erkennen
    • Symptome örtlich, zeitlich und situativ zuordnen
    • In Frage kommende Lebensmittel ggf. isoliert aufnehmen und Reaktion vergleichen
  • Gefährdete Personen: Immer ein „Notfallset“ mit sich führen, das der Arzt verordnet (Notfallspray bei Asthma)
  • Alternative Heilmethoden können einen Beitrag zur Behandlung leisten
Verhinderung des Kontakts zu den Allergenen (Expositionsprophylaxe)
  • Pollen
    • Aktuelle Berichte in den Medien beachten
    • Sportliche und andere Aktivitäten entsprechend planen
    • In der Pollensaison abends regelmässig die Haare waschen und die Strassenkleider nicht im Schlafzimmer ausziehen
    • Zimmer nur kurz lüften
  • Hausstaubmilben
    • Verzicht auf Teppiche/Vorhänge
    • Spezieller Überzug für Federbetten und Matratzen
    • Verzicht auf Luftbefeuchter (Milben schätzen hohe Luftfeuchtigkeit)
    • Häufiges Lüften und ein kühles Milieu (Temp. unter 20°C)
  • Schimmelpilze
    • Kühles und trockenes Zimmerklima
    • Erdpflanzen haben oft Pilze, auf welche Schimmelallergiker empfindlich reagieren
    • Käse mit Edelschimmel (Brie, Gorgonzola) muss nicht gemieden werden
  • Tiere oder Partikel von ihnen (z.B. Haare)
    • Kein Haustier halten, das als Auslöser einer Allergie erkannt wurde
    • Vor einem unvermeidlichen Kontakt vorbeugend Medikamente einnehmen
  • Kontaktallergene
    • Haut- oder Schleimhautkontakt mit dem Allergen meiden
    • Typische Kontaktallergene: Nickel, Lederwaren, Parfums, Klebstoffen, Gummi (Latex)
  • Nahrungsmittelallergene
    • Überprüfen der Zusammensetzung von Nahrungsmitteln anhand der Deklaration

Wann zum Arzt?

  • Schwere allergische Reaktion
    • Hautausschlag
    • Atemnot, Engegefühl im Hals
    • Kaltschweissigkeit
    • Innere Unruhe
    • "Schwarzwerden" vor den Augen
  • Für Allergietests
    • Zeigen auf, welche Stoffe eine Reaktion auslösen
    • Erlauben oft, das Allergen gezielt zu meiden
  • Spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung, "Allergieimpfung")

Weitere Informationen

Krankheiten bei Kindern: Lungenliga Schweiz
www.lungenliga.ch

aha! Allergiezentrum Schweiz www.aha.ch. Die CSS bietet Ihnen in Zusammenarbeit mit aha! Allergiezentrum Schweiz eine Anaphylaxie-Schulung für Erwachsene, Jugendliche und Eltern betroffener Kinder an.

Synonyme

Allergie, Allergische Reaktion

Haftungsausschluss

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