Herzinfarkt

Bei einem Herzinfarkt verstopft eine Herzarterie und das Herzmuskelgewebe dahinter stirbt ab.

Überblick

Bei einem Herzinfarkt verstopft eine Herzarterie und das Herzmuskelgewebe dahinter stirbt ab. Es kommt zu Schmerzen oder Druck in der Herzgegend oder in Hals, Unterkiefer, Schulter, Arm oder Oberbauch. Das Wichtigste ist eine schnellstmögliche ärztliche Behandlung.

Symptome

Hauptsymptome

  • Massiver Schmerz oder Druck in der Herzgegend
  • Ausstrahlung in Hals, Unterkiefer, Schultern, Arme (überwiegend links) oder zwischen die Schulterblätter
  • Herzklopfen
  • Atemnot
  • Angst
  • Schwitzen
  • Kaltschweissige und blasse Haut
  • Verdauungsstörungen

Die Symptome eines Herzinfarkts unterscheiden sich häufig zwischen den Geschlechtern. Die oben genannten Symptome treffen vor allem auf Männer zu. Bei Frauen können eher folgende Symptome auftreten:

  • Kurzatmigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Oberbauchbeschwerden
  • Insgesamt unspezifische Symptome

Grund für die geschlechterspezifischen Unterschiede sind der Entstehungsmechanismus bei Mann oder Frau: Bei den Männern verlegt ein Blutgerinnsel die Strombahn in den Herzkranzgefässen, bei den Frauen kommt es eher zu einer krampfartigen Verengung.

Ein „stummer Herzinfarkt“ ohne oder mit nur leichten Beschwerden kommt bei ca. 20% der Patientinnen und Patienten vor.

Komplikationen

Durch Absterben von Herzmuskelgewebe kann das Herz nicht mehr richtig pumpen. Daraus ergeben sich folgende Probleme:

Kurzfristig:

  • Mangeldurchblutung verschiedener Organe, insbesondere von Gehirn und Nieren
  • Herzrhythmusstörungen
  • Bewusstseinsverlust
  • Herzstillstand, Plötzlicher Herztod
  • Blutung in den Herzbeutel
  • Postmyokardsyndrom (mit Fieber und Entzündung von Herzbeutel und Lungenfell)

Langfristig:

  • Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
  • krankhafte Aussackung von Arterien (Aneurysmen)
  • Herzklappenfehler
  • Reizleitungsstörung, Arrhythmien

Ursache und Behandlung

Ursachen

  • Blutgefässe, welche das Herz versorgen (Koronararterien), werden durch Einlagerungen langsam enger
  • Durch Gerinnselbildung (Thrombose) wird das Gefäss plötzlich verschlossen
  • Die dahinterliegende Herzmuskulatur wird dadurch nicht mehr durchblutet - das Gewebe stirbt ab

Haupt-Risikofaktoren für eine Blutgefässverengung

Für weitere Informationen zu Blutgefässverengung siehe Arteriosklerose.

Weiterer Verlauf in der Arztpraxis / im Spital

Untersuchungen
  • Elektrokardiogramm (EKG)
  • Blutuntersuchungen (Herzenzyme)
  • Ultraschall (Echokardiographie)
Mögliche Therapien (sie sind trotz der Unterschiede des Entstehungsmechanismus und der Symptome zwischen Männern und Frauen gleich)
  • Herzkatheter (Stents)
  • Operation (Bypass)
  • Auflösen des Blutgerinnsels mit Medikamenten
  • Dauerhafte Einnahme von Blutverdünner (meist ASS), Blutdrucksenker und Cholesterinsenker

Was kann ich selbst tun?

  • Bei typischen Herzbeschwerden:
    • So rasch als möglich die Ambulanz alarmieren
    • Den Oberkörper erhöht und möglichst entspannt lagern
    • Für frische Luft sorgen
    • Enge Kleider öffnen
    • Beruhigen falls möglich
  • Bei Bewusstlosigkeit ohne erkennbare Atmung sofort Erste-Hilfe (Reanimation) beginnen

Vorbeugen

  • Übergewicht vermindern
  • Ausgewogen ernähren
  • Genügend Bewegung
  • Rauchstopp
  • Gute Kontrolle des Blutzuckers, des Blutdrucks und der Blutfettwerte

Wann zum Arzt?

  • Bei plötzlichem Druck / Schmerz auf der Brust
    • insbesondere mit Ausstrahlung in Kinn, Schulter, Arm
  • Zunehmende Atemnot
  • Unerklärliche Übelkeit bei Frauen

Weitere Informationen

Schweizerische Herzstiftung
www.swissheart.ch

Synonyme

Herzinfarkt, Myokardinfarkt, Infarkt, Herzmuskelinfarkt, Herzanfall

Haftungsausschluss

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