Reizhusten: die besten Hausmittel
Reizhusten hält nach Erkältungen manchmal wochenlang an und kann zur Qual werden. Bewährte Hausmittel wie Inhalation, Hustensirup aus natürlichen Zutaten und ausreichendes Trinken können Abhilfe schaffen. Wir teilen praktische Tipps gegen trockenen Husten, die Erleichterung bringen können.
Was ist Reizhusten?
Reizhusten klingt bellend, kommt oft anfallartig und macht erholsamen Schlaf unmöglich: Reizhusten ist lästig. Die Ursachen für Hustenreize sind vielfältig. Am häufigsten treten sie auf bei einer aufkommenden Erkältung, einer abklingenden Erkältung oder einer Grippe. Auch Rauchen, trockene Heizungsluft, Allergien oder Reizstoffe wie Staub können die empfindlichen Schleimhäute der Atemwege irritieren und zu einem anhaltenden Hustenreiz führen.
Husten: Schutzreflex des Körpers
Husten ist ein wichtiger Reflex des Körpers, um die Atemwege frei zu halten, Sekret und Krankheitserreger loszuwerden. Das gelingt nicht immer: Oft verursacht ein unproduktiver Hustenreiz auch zusätzlichen Stress für die betroffene Person.
Produktiver Husten reinigt Atemwege
Normalerweise geht ein trockener Hustenreiz nach einigen Tagen in einen Husten über, bei dem Auswurf (Sputum), der Bakterien, Viren und Fremdpartikel enthält, ausgestossen wird. Das Abhusten hilft die Atemwege zu säubern. Ärztinnen und Ärzte sprechen hier von einem produktiven Husten. Obwohl er manchmal als unangenehm empfunden wird, ist der produktive Husten ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem aktiv gegen Infektionen ankämpft.
Symptome von Reizhusten
Die wichtigsten Symptome von Reizhusten, auch als trockener Husten bekannt, sind:
-
Häufige, anstrengende Hustenanfälle ohne Schleimproduktion.
-
Rauheit im Hals, die zu einem ständigen Bedürfnis zu husten führt.
-
Gestörter Schlaf, besonders durch nächtliche Hustenanfälle.
-
Ein kratzendes oder brennendes Gefühl im Hals.
-
Hustenanfälle, die durch tiefe Atemzüge oder Lachen ausgelöst werden können.
-
Allgemeines Unwohlsein und Erschöpfung aufgrund der Anstrengung durch häufiges Husten.
-
Überempfindlichkeit gegenüber äusseren Reizen wie Rauch, Staub oder kalter Luft, die den Husten verschlimmern können.
Der Reizhusten nachts – ein störender Begleiter
Warum verschlimmert sich Reizhusten in der Nacht und im Liegen? Reizhusten kann nachts intensiver werden und den Schlaf stark beeinträchtigen, weil sich im Liegen die Bedingungen für die Atemwege verändern. Die Schwerkraft führt dazu, dass Schleim sich in den Atemwegen sammelt und der Hustenreiz verstärkt wird. Im Sitzen oder Stehen kann dieser Schleim leichter abtransportiert werden. Zudem neigen die Atemwege im Schlaf dazu, sich zu verengen, was den Hustenreiz zusätzlich verstärkt.
Cortisolspiegel und kühle Temperaturen
Ein weiterer Grund für die nächtliche Verschlimmerung ist, dass nachts der Cortisolspiegel sinkt. Cortisol hat eine entzündungshemmende Wirkung, und ein niedrigerer Spiegel kann zu einer verstärkten Entzündungsreaktion und damit zu mehr Husten führen. Darüber hinaus sind wir nachts kühleren Temperaturen ausgesetzt, und die Heizungsluft kann besonders trocken sein, was beides den Reizhusten zusätzlich anfachen kann.
Was sind die Ursachen von Reizhusten?
Nebst dem Auftakt bei einer Erkältung oder dem Abklingen einer Grippe kann die Ursache für einen Reizhusten auch eine Reizung der unteren Atemwege wie Kehlkopf, Luftröhre oder Lunge sein. Weitere Ursachen sind Fremdkörper in den Atemwegen, eine Entzündung der Atemwege (Asthma, Bronchitis oder Kehlkopfentzündung) oder eingeatmete Schadstoffe wie Rauch, Staub oder starke Düfte.
Reizhusten ist ein unproduktiver Husten
Reizhusten hingegen wird als unproduktiver Husten bezeichnet. Er trägt nicht mehr zur Genesung bei und kann für die Schleimhäute sogar schädlich sein. Während produktiver Husten nicht unterdrückt werden sollte, ist es sinnvoll, trockener Reizhusten zu stoppen oder zumindest einzudämmen. Neben zum Teil rezeptfreien Präparaten aus der Apotheke oder Drogerie sind Hausmittel beliebt.
Die 8 besten Hausmittel gegen starken Reizhusten
Was kann man selber tun bei Reizhusten? Hausmittel sind einen Versuch wert. Sie können lindernd und unterstützend wirken, sind aber kein Ersatz für die ärztliche Beratung oder Behandlung. Bei anhaltenden oder schweren Symptomen sollte ein Arzt konsultiert werden.
Honig als Hustenstiller
Honig ist für seine antibakteriellen und beruhigenden Eigenschaften bekannt und kann als natürlicher Hustenstiller vor dem Schlafengehen verwendet werden. Ein Klassiker unter den natürlichen Hausmitteln gegen Reizhusten ist die Honigmilch. Der Honig wirkt antibakteriell sowie auch entzündungshemmend und die Milch kann Halsschmerzen hemmen, die oft mit Reizhusten einhergehen. Zur Zubereitung einfach Milch aufkochen und ein Löffel Honig einrühren.
Warme Getränke zur Linderung der Hustenreize
Kräutertees, zum Beispiel mit Thymian-, Primel- oder Kamillen-Tee können Husten lindern und das Wohlbefinden steigern. Thymian hat krampflösende und schleimlösende Eigenschaften und unterstützt die Behandlung von Husten. Ein warmes Getränk mit Ingwer – beispielsweise selbstgemachter Ingwer-Tee – kann den Hals beruhigen und Hustenreize mildern.
Inhalation mit ätherischen Ölen bei starkem Husten
Die Dämpfe bestimmter Öle, wie Eukalyptus oder Pfefferminze, können helfen, die Reizungen in den Atemwegen zu beruhigen und somit den Reizhusten zu mildern. Das Inhalieren der Dämpfe, zum Beispiel durch einen Diffuser oder während eines warmen Bades, kann beruhigend wirken und das Bedürfnis zu husten reduzieren. Wie bei allen Anwendungen von ätherischen Ölen sollte auch hier auf die richtige Verdünnung und Anwendung geachtet werden, um zusätzliche Haut- und Schleimhautreizungen zu vermeiden.
Luftbefeuchter für ein besseres Raumklima
Trockene Heizungsluft kann Reizhusten vor allem nachts noch schlimmer machen. Deshalb für genügend Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer sorgen, zum Beispiel mit einer Schale Wasser auf der Heizung oder einem Luftbefeuchter. Das Schlafzimmer zudem gut lüften, kühl und frei von Staub halten. Wenn möglich mit hochgelagertem Oberkörper schlafen.
Salzwasser gurgeln kann bei Husten hilfreich sein
Die Salzlösung wirkt leicht antiseptisch und kann dabei helfen, die Schleimhäute im Hals zu beruhigen und Reizungen zu lindern. Diese Methode kann besonders nützlich sein, um die Häufigkeit und Intensität des Hustens zu reduzieren, da sie dazu beiträgt, die Ursachen des Reizhustens – wie Viren und Bakterien – zu bekämpfen. Als Alternative zur Salzlösung kann auch Spitzwegerich Hustensirup helfen.
Brust- und Halswickel gegen Reizhusten
Das Warmhalten des Körpers, insbesondere der Füsse und des Halsbereichs, kann die Hustbeschwerden lindern. Auch ein warmer Brustwickel mit Kartoffeln kann wohltuend sein und den Hustenreiz lindern.
Zwiebelsaft – ein altes Hausrezept
Ein hausgemachter Saft aus Zwiebeln und Honig kann helfen, den Reizhusten zu beruhigen. Der selbstgemachte Zwiebelsirup gehört zu den Klassikern schlechthin. Er soll keimabtötend und entzündungslindernd wirken. Dazu eine Zwiebel klein schneiden und mit Honig aufkochen. Eine Weile (oder über Nacht) ziehen lassen, durch ein Tuch giessen und mehrere Löffel pro Tag davon als Hustensirup einnehmen.
Trinken, trinken, trinken
Genug Wasser oder Tee trinken ist essenziell, um die Schleimhäute feucht zu halten und Reizhusten entgegenzuwirken Schleimhaltige Heilpflanzentees wirken entzündungshemmend und reizmildernd. Bekannte Hausmittel sind der Eibisch-Tee, Isländisch Moos, Malven-Tee, Thymian-Tee oder Spitzwegerich-Tee. Diese eignen sich zum Trinken und Gurgeln. Die Tees zum Ziehen unbedingt abdecken, damit die ätherischen Öle der Pflanzen nicht verdampfen.
Vorbeugen: So schützen Sie sich vor Husten
- Um Husten und dessen unangenehme Begleiterscheinungen zu vermeiden, ist es essenziell, das Immunsystem zu stärken und die Atemwege gesund zu halten. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen ist, liefert dem Körper die nötigen Nährstoffe zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte.
- Ebenso spielt die Aufnahme von ausreichend Flüssigkeit eine entscheidende Rolle, da sie die Schleimhäute feucht hält und dadurch die Anfälligkeit für Infekte reduziert.
- Regelmässige körperliche Aktivität, wie tägliches zügiges Gehen, trägt dazu bei, die Abwehrkräfte zu mobilisieren und die Gesundheit der Atemwege zu fördern.
- In Zeiten erhöhter Infektionsgefahr sind spezielle Hygienemassnahmen, wie regelmässiges Händewaschen und der Gebrauch von Händedesinfektionsmitteln, zu empfehlen, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren.
Wann zum Arzt?
Hausmittel können bei Reizhusten unterstützend wirken und Symptome mildern, bei Kindern sollten sich sich Eltern allerdings ärztlich beraten lassen. Zum Arzt sollte man auch gehen, wenn der Reizhusten länger als 1 Woche anhält und Fieber hinzukommt.