Ist Sauna gesund?
Der Winter ist da und somit beginnt auch die Erkältungs-Saison wieder. So beugt Saunieren Erkältungen vor.
Obwohl das Wort «Sauna» vom finnischen «savu» abstammt, was so viel wie Rauch bedeutet, haben nicht die Skandinavier die Sauna erfunden. Erste Spuren von primitiven Dampfbädern aus der Steinzeit stammen aus Ostasien. Die Sauna existiert also schon lange in irgendeiner Form. Daraus haben sich in den verschiedenen Kulturen verschiedene Saunaarten gebildet.
Die bei uns wohl bekannteste Sauna-Art ist die finnische Sauna. Die Auswahl ist jedoch grösser als man denkt.
Sauna Arten
Die finnische Sauna ist die hierzulande bekannteste «herkömmliche» Sauna. Die Temperatur variiert zwischen 80°C bis 100°C und die Luftfeuchtigkeit beträgt 5% bis 15%. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, wird Wasser auf die heissen Steine gegossen, auch Aufguss genannt.
Banja heisst so viel wie «Bad». Sie hat eine Temperatur von 70°C bis 110°C, kann aber auch weit über 100°C sein. Die Luftfeuchtigkeit kann bis 35% betragen, da in dieser Sauna viele Aufgüsse üblich sind. Eine Besonderheit dieser Sauna-Art besteht im sogenannten «wenik». Dabei wird der Körper mit Birkenzweigen, die in Wasser aufgeweicht wurden, gequästet (leicht geschlagen). Dies soll wie eine Massage wirken und regt die Blutzirkulation an.
Hamam ist ein Dampfbad aus dem arabischen Raum. Das Hamam ist ursprünglich ein Reinigungsritual. Man durchläuft Räume mit unterschiedlichen Temperaturen, um den Körper an die stetig steigende Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu gewöhnen. Die Temperatur im Hauptdampfbad beträgt 50°C bis 60°C und die Luftfeuchtigkeit 65%. Der Hamam-Besuch ist mit Ruhepausen und einer Massage verbunden.
Das Caldarium war früher Teil der römischen Therme. Es ist ein Dampf- und Inhalationsbad, bei dem Temperaturen von 40°C bis 50°C herrschen und die Luftfeuchtigkeit fast 100% beträgt. Das Caldarium ist besonders kreislaufschonend und auch für ältere Menschen und Kinder geeignet. Zudem bereitet es ideal auf eine heisse Sauna vor.
Die Biosauna eignet sich – aufgrund der vergleichsweise tiefen Temperatur – gut für Saunaanfänger oder auch Kinder. Die Temperatur beträgt 45°C bis 60°C bei einer Luftfeuchtigkeit von 40% bis 55%. Hier gibt es meist keine Aufgüsse, dafür werden ätherische Öle beigefügt, was für einen angenehmen Duft sorgt.
Diese Sauna funktioniert wesentlich anders als alle anderen. Hier wird nicht der Raum erwärmt, sondern direkt der Körper – und zwar mittels Infrarotstrahlen. Diese Strahlen wärmen den Körper von innen und können bis ins Unterhautgewebe vordringen – das soll Muskelverspannungen lösen und das Herz-Kreislauf-System nicht so stark belasten wie andere Sauna-Arten. Die Temperaturen variieren von 25°C bis 70°C.
Sauna Wirkung
Wie wirkt sich Sauna auf unseren Körper aus? Die positiven Effekte des Saunierens kommen vom rapiden Temperaturwechsel, ähnlich wie beim Wechselduschen.
- Der Wechsel heiss-kalt regt den Kreislauf an – die Blutgefässe weiten und ziehen sich zusammen, die Durchblutung wird angeregt und der gesamte Körper mit mehr Sauerstoff versorgt. Da die Körpertemperatur ansteigt, befindet man sich in einem fieberähnlichen Zustand: Der Körper reagiert dementsprechend und regt die Abwehrkräfte an.
- Laut einer finnischen Studie soll regelmässiges Saunieren das Risiko von plötzlichem Herztod, tödlichen Herzkrankheiten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.
- Sauna nach dem Sport soll die Regeneration der Muskeln anregen und so Muskelkater vorbeugen.
- Die angeregte Durchblutung soll auch das Hautbild verbessern indem die Haut mit Nährstoffen versorgt wird.
- In der Sauna entspannt sich die Muskulatur – davon profitieren auch Asthmabetroffene. Die verkrampfte Atemmuskulatur entspannt sich nämlich auch und lässt wieder mehr Luft in die Lunge.
Sauna bei Erkältung
Regelmässiges Saunieren stärkt das Immunsystem und wirkt präventiv gegen Erkältungen. Jedoch ist Sauna bei schon ausgebrochenen Erkältungen kontraproduktiv. Bei Erkältungen ist das Immunsystem ohnehin schon angeschlagen, deshalb braucht der Körper die übrige Energie zur Genesung. Falls Sie sich also erkälten, warten Sie vor dem nächsten Saunagang lieber bis Sie sich ganz auskuriert haben.
Worauf man bei einem Saunabesuch achten sollte
Je nach Sauna-Art wird die Sauna bis zu 110°C aufgeheizt. Bei einem Saunaaufenthalt heizt sich die Haut auf 40 bis 42°C auf und das Körperinnere wird 1 bis 2°C wärmer. Darauf sollten Sie beim Saunieren achten:
- Genügend trinken
Während einer Stunde Sauna oder zwei bis drei Saunagängen verliert man ca. 1L Schweiss. Trinken Sie deshalb vor und nach der Sauna genügend. Alkohol ist jedoch ein Tabu beim Saunieren. - Nicht zu lange in der Sauna bleiben
Je nach Art der Sauna variiert die empfohlene Aufenthaltszeit. Bei der heissen finnischen Sauna liegt sie bei 8 bis 15min. Im kühleren Caldarium kann man sich auch bis zu 30min aufhalten. Wichtig ist aber, dass Sie auf Ihren Körper hören. - Den Arzt konsultieren
Herz-Kreislauf-Patienten sollten zuerst mit dem Arzt abklären, ob Saunieren für sie geeignet ist. Während sich in der Wärme der Sauna die Blutgefässe weiten und der Blutdruck sinkt, schnellt er in der Abkühlungsphase nach oben. Dies stärkt bei gesunden Menschen das Herz, jedoch kann es bei Herz-Kreislauf-Patienten gefährlich werden. - Alle metallenen Schmuckgegenstände ablegen
Dazu gehört auch die Brille. Heizen sich die Schmuckstücke zu stark auf, besteht Verbrennungsgefahr. Eine Ausnahme bilden Fingerringe. Diese stehen in konstantem Kontakt mit der Haut, somit gleicht sich die Temperatur aus und der Ring wird nicht heiss.
Sauna Weltmeisterschaft
Wussten Sie, dass von 1999-2010 jährlich eine Sauna-WM stattfand? Sie wurde in der finnischen Stadt Heinola ausgetragen. Der volksfestartige Wettkampf fand 2010 jedoch mit dem Tod eines Finalisten und schweren Verbrennungen des anderen Finalisten ein jähes Ende.