Wie ungesund sind Conve­nience Food und Mikrowel­len­gerichte wirklich?

Auf dem Tischen liegen mehrere verpackte Fertigmenus für das Mittagessen.

Blitzschnell zubereitet und immer verfügbar: Fertigprodukte sind beliebter denn je und es gibt unzählige Arten von Convenience Food. Was machen Fertigprodukte mit unserem Körper und sind sie per se ungesund? Alle Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Convenience Food.

Was ist Convenience Food?

«Convenient» heisst bequem, und genau das ist heute gefragt. Unter Convenience Food versteht man Fertigprodukte, die gar- und sofort verzehrfertig sind. Verzehrfertig bedeutet, dass die Fertiggerichte bereits gegart, gewürzt oder geschält sind. Aber welche Convenience-Produkte existieren überhaupt?

  • Chilled Food: Fertiggerichte aus dem Kühlregal
  • Pizzen, Gemüsegerichte, Fertig­gerichte: Tiefkühlkost aus der Truhe
  • Fertiggerichte aus der Plastik- oder Aluschale, Konserven aus der Weissblechdose oder dem Glas
  • Fresh-Cut-Produkte und Food-to-Go: Beispiele sind Sandwiches, Wraps, Fertigsalate, Obst- und Gemüsesnacks

5 verschiedene Fertigstufen

Man unterscheidet fünf Fertigungs­stufen von Convenience-Produkten. Je höher die Fertigungsstufe, desto weniger Aufwand:

  1. Küchenfertig: Dazu zählen geputztes Gemüse oder zerlegtes Fleisch
  2. Garfertig: Beispiele sind Tiefkühlgemüse oder gewürztes Fleisch
  3. Aufbereitfertig: Dazu gehören Instantsuppen oder Fertigsaucen
  4. Regenerierfertig: Mikrowellen­gerichte, die nur noch erwärmt werden müssen
  5. Verzehrfertig: Dazu zählen Fresh-Cut-Produkte und Food-to-Go

Convenience Food: Vor- und Nachteile

Fertigprodukte sind gerade deshalb so beliebt, weil sie rasch, bequem und einfach zubereitet sind. Dass vorgefertigte Lebensmittel viele Vorteile bieten, ist unbestritten. Trotzdem verstecken sich in Convenience Food Nachteile, die man kennen sollte. Hier sind einige Vor- und Nachteile von Convenience-Produkten:

Vorteile

  • Grosse Zeitersparnis
  • Einfache Zubereitung
  • Vorportionierte Gerichte
  • Längere Haltbarkeit
  • Weniger Abwasch

Nachteile

  • Viel Verpackungsmüll
  • Nährstoffverluste durch Verarbeitung
  • Teuer im Einkauf
  • Hoher Salzgehalt und viele Konservierungsstoffe

Fertigprodukte: Gesundheitliche Folgen

Es gibt unterschiedliche Convenience-Food-Arten, die sich in ihren Verarbeitungsstufen unterscheiden. Doch sind alle Fertiggerichte ungesund bzw. welches Gesundheitsrisiko birgt Convenience Food?

Studien zeigen, dass viele hochverarbeitete Lebensmittel wegen ihrer Zusatzstoffe nicht nur dick, sondern auch krank machen können. So verändern sie die Zusammensetzung unserer Darmflora, fördern Entzündungen oder führen zu einer Übersäuerung des Stoffwechsels.

Schädliche Zusatzstoffe

Hochverarbeitete Lebensmittel beinhalten oft künstliche Zusätze, die den Geschmack verstärken sollen, die Haltbarkeit steigern oder die Gerichte optisch verschönern sollen. Je mehr Zusatzstoffe Mikrowellengerichte oder andere Fertigprodukte beinhalten, desto mehr Krankheiten können sie begünstigen.

Wie schädlich sind Fertigprodukte?

Studien haben gezeigt, dass Convenience-Produkte das Risiko für Entzündungen erhöhen und das Immunsystem schwächen. Menschen, die regelmässig Convenience Food konsumieren, haben tendenziell eine geringere Nährstoffaufnahme und eine höhere Kalorienzufuhr. Dies begünstigt eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen wie Fettleibigkeit, Diabetes oder Herzkrankheiten. Ausserdem machen hochverarbeitete Lebensmittel müde, rauben Energie und beein­trächtigen die Konzentrationsfähigkeit.

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Convenience Food: Kalorien, Nährwerte und Inhaltsstoffe

Damit der Geschmack und die Haltbarkeit verbessert werden können, sind Convenience Food Produkte oft reich an Fett und Zucker und besitzen daher einen hohen Kaloriengehalt. Im Vergleich zu frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln besitzen hochverarbeitete Lebensmittel oft weniger Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bestätigt dies: «Während der Verarbeitung können Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe verloren gehen.» Zudem werden verschiedene Zusatzstoffe und Konservierungsmittel eingesetzt, was Convenience Food ungesund macht.

Welche Fertigprodukte sind gesund?

Nicht alle Fertigprodukte sind ungesund und es gibt durchaus gesunde Fertiggerichte. Gesunde Convenience Produkte können sogar Teil einer ausgewogenen Ernährung sein. Folgende Fertigprodukte sind gesund und daher empfehlenswert:

  • Tiefkühlgemüse
  • Fertigsalate
  • Gesunde Tiefkühlgerichte mit Obst, Gemüse, Fleisch oder Fisch
  • Fertige Suppen
  • Vorgekochte Vollkornprodukte

Convenience-Produkte: Tipps für Einkauf und Zubereitung

  • Bio-Produkte kaufen, da sie strengere Vorschriften für Konservierungs- und andere Zusatzstoffe aufweisen.
  • Faustregel: Je weniger ein Nahrungsmittel verarbeitet ist, desto gesünder.
  • Fehlende Nährstoffe nicht durch die Zugabe von künstlichen Vitaminen ausgleichen. Besser Fertiges mit frischem Gemüse und Früchten kombinieren.
  • Frisches macht Convenience Food interessanter und gesünder: Fertig-Tomatensauce mit Gemüse anreichern oder Fertigsalat mit frischen Kräutern aufpeppen.
  • Steht auf der Verpackung teilgehärtete oder gehärtete Fette, ist das ein Hinweis auf industrielle Transfette – diese sollten vermieden werden.


Quellen

  • Bundeszentrum für Ernährung
  • Verbraucherzentrale
  • Monteiro, C. A., et al. (2018). Consumption of ultra-processed foods and cancer risk: results from NutriNet-Santé prospective cohort. BMJ, 360, k322.
  • Louzada, M. L. da C., et al. (2015). Ultra-processed foods and the nutritional dietary profile in Brazil. Public Health Nutrition, 18(3), 499-507.

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