Kinderlähmung

Die Kinderlähmung ist hoch ansteckend und verursacht durch das Poliomyelitis-Virus.

Überblick

Die Kinderlähmung ist hoch ansteckend und verursacht durch das Poliomyelitis-Virus. Sie kann symptomfrei verlaufen oder mit allgemeinen Symptomen wie Abgeschlagenheit, Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Wenn das Virus jedoch das zentrale Nervensystem (Hirn, Rückenmark) befällt, kann es Lähmungen mit Atemnot erzeugen. Langwierige Folgen sind möglich. Es ist wichtig, sich und seine Kinder impfen zu lassen.

Symptome

  • Zu 90% Verlauf der Infektion ohne Symptome
  • Zu 4-8% ohne Beteiligung des ZNS (zentrales Nervensystem, d.h. Hirn und Rückenmark)
  • Mit Beteiligung des ZNS
    • Hirnhautentzündung (Meningitis) mit Kopfschmerzen und schmerzhafter Nackensteife
    • Rückenschmerzen und Muskelkrämpfe
    • Teilweise Zurückfallen des Kopfes beim Aufsetzen
    • Paralytische Poliomyelitis (zu max. 1%): „Morgenlähmung“ oder innerhalb einiger Stunden entstehende schlaffe, asymmetrisch verteilte, oft schmerzhafte Lähmungen
  • Komplikationen
    • Beteiligung von Hirnstamm und Atemmuskulatur (akute Atemprobleme)
    • Langwierige Folgen möglich

Ursache und Behandlung

Ursachen

  • Erreger der Kinderlähmung ist das Poliomyelitis-Virus
  • Mensch ist einziges Reservoir für die Polioerreger
  • Übertragung
    • Schmierinfektion (verunreinigter Finger am oder im Mund)
    • Kontaminierte Nahrungsmittel und Wasser
    • Seltener durch Tröpfcheninfektion (beim Sprechen, Niesen Husten)
  • Ausscheidung des Virus
    • Zunächst durch die Schleimhaut von Nase und Rachen
    • Später während bis zu 6 Wochen (Dauerausscheider) mit dem Stuhl

Weiterer Verlauf in der Arztpraxis / im Spital

Mögliche Untersuchungen
  • Sicherung der Infektion: Stuhlproben, Rachenabstrich oder Analyse des Rückenmarkflüssigkeit (Liquor)
Mögliche Therapien
  • Die «beste Therapie» ist die Impfung
  • Nur Symptomtherapie möglich (Schmerztherapie, Bettruhe)
  • Gelähmte: Häufiges Umlagern und passives Durchbewegen der Gelenke, ggf. Beatmung
  • Langfristige Rehabilitation, Physiotherapie, teilweise orthopädische Versorgung notwendig

Was kann ich selbst tun?

  • Impfen gem. dem Schweizerischen Impfplan
    • Auffrischen des Impfschutzes (sofern letzte Impfung > 10 J. zurückliegt)
    • Impfen ist besonders im Kindesalter nach wie vor wichtig
  • Expositionsprophylaxe in Gefahrenzonen
    • Kein Kontakt zu Erkrankten
    • Auf sehr gründliche Händereinigung mit Seife zu achten
    • Wasser und Milch abkochen

Wann zum Arzt?

  • Zum Impfen
  • Lähmungserscheinungen
  • Atemnot
  • Nackensteifigkeit
  • Nach einem Auslandaufenthalt in Gefahrenzonen

Weitere Informationen

Bundesamt für Gesundheit (BAG)
www.bag.admin.ch

Synonyme

Kinderlähmung, Poliomyelitis, Polio

Haftungsausschluss

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