Mund­geruch be­kämpfen: den Ursachen auf der Spur

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Schlechter Atem ist besonders lästig, weil Betroffene ihn selbst nicht rie­chen können. Jeder vierte Mensch hat zwischendurch mal Mund­geruch, manche leiden sogar permanent darunter. Die Ursachen sind vielfältig. Eine professionelle Sprechstunde kann deshalb viel bewirken.

Woher kommt Mund­geruch?

Mundgeruch oder in der Fachsprache Halitosis entsteht durch die Zersetzungsprozesse organischer Substanzen in der Mundhöhle. Feine Nahrungsreste, die sich auf unserer Mundschleimhaut, auf der Zunge oder in Zahnzwischenräumen tummeln, können den unangenehmen Geruch auslösen.

Grundsätzlich könnte man also davon ausgehen, dass eine sorgfältige Reinigung der Mundhöhle den Mundgeruch verhindert. So einfach ist es aber leider nicht. Andreas Filippi, der sich als Zahnarzt auf das Thema Halitosis spezialisiert hat, erklärt: «Es gibt noch rund 200 weitere Ursachen für Mundgeruch, die sehr individuell sein können.»

Vom steigenden Alter über die Ernährung bis hin zu Stress können ganz unterschiedliche Faktoren Mundgeruch begünstigen. Die einzelnen Faktoren zusammen ergeben letztlich in der Regel den schlechten Atem.

Das gilt bei Kindern

Grundsätzlich gilt: Je älter wir werden, desto wahrscheinlicher ist Mundgeruch. Kinder sind entsprechend tendenziell weniger von Mundgeruch betroffen als Erwachsene. Mit einer guten Zahnpflege tragen Eltern aber zur Sensibilisierung für das Thema bei.

Tipps für zuhause

Es gibt zahlreiche Tipps gegen Mundgeruch. Da die Ursachen vielfältig sind, helfen aber nicht alle bei jeder betroffenen Person in gleichem Masse.

Reinigung

Der erste Schritt ist eine umfassende Zahnpflege, inklusive der Reinigung der Zahnzwischenräume sowie der Zunge. Dafür gibt es spezielle Reinigungshilfen wie Zungenbürste und -schaber, die im Detailhandel erhältlich sind.

Ernährung

Auch die Ernährung kann Mundgeruch begünstigen: Achten Sie darauf, wann der schlechte Atem vornehmlich auftritt und versuchen Sie, Muster zu erkennen. Auslöser können nebst allgemein bekannten Lebensmitteln wie Alkohol oder Knoblauch auch Kaffee, Käse oder Fisch sein.

Wohlbefinden

Oder fühlen Sie sich gerade besonders gestresst? Psychische Belastungen schütten Hormone aus, die zu weniger Speichel im Mund führen. Im trockenen Mund, den wir übrigens auch oft morgens haben, lassen sich Speisereste und Zahnbelag weniger gut abtransportieren. Viel Wasser, Gemüse oder Zitrusfrüchte regen den Speichel hingegen an.

Die Liste liesse sich mit weiteren natürlichen Hilfsmitteln beliebig erweitern. So gibt es Theorien zu Kräutern, Ingwer oder Backpulver. Halitosis-Experte Andreas Filippi hält davon allerdings wenig: «Es kursieren witzige Ideen – aber damit wird man seinen Mundgeruch langfristig nicht los.»

Mundgeruch professionell bekämpfen

Andreas Filippi hat nicht nur einen Ratgeber über das Thema geschrieben (Frischer Atem – Ein Ratgeber zum Tabuthema Mundgeruch), sondern auch die App «Halitosis» mitentwickelt. Diese gibt Aufschluss über mögliche individuelle Ursachen und unterstützt Betroffene mithilfe eines Protokolls, der Sache auf die Spur zu kommen. Sie hilft auch bei der Vorbereitung auf eine professionelle Sprechstunde.

Sprechstunde beim Spezialisten

Eine Sprechstunde bei einem Spezialisten empfiehlt Filippi allen, die unter Mundgeruch leiden. Dort messen Zahnärzte objektiv die Intensität des Geruchs und ermitteln den Mix an Ursachen, der im spezifischen Fall zum Mundgeruch führt. Meistens würden dafür 1 bis 2 Sitzungen reichen und die Patienten könnten das Verhalten anschliessend so ändern, dass der schlechte Atem sich verabschiedet, sagt Filippi. Gerade bei diesem Thema ist es besonders schwierig, die Veränderung beurteilen zu können. Spezielle Tests für zuhause können Betroffene dabei unterstützen.

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