Divertikel

Divertikel sind sackförmige, oft symptomlose Ausstülpungen der Wand von Hohlorganen, verursacht durch eine lokale Gewebeschwäche.

Überblick

Divertikel sind sackförmige, oft symptomlose Ausstülpungen der Wand von Hohlorganen, verursacht durch eine lokale Gewebeschwäche. Sie kommen etwa im Darm, in der Speiseröhre und der Harnblase vor. Herzwanddivertikel können nach einem Infarkt entstehen. Ausstülpungen der Wand von Blutgefässen werden "Aneurysma" genannt. Detaillierte Informationen sind in den jeweiligen Kapiteln zu finden.

Symptome

Komplikationen

  • Divertikulitis
  • Abszessbildung (Eiteransammlung)
  • Fistelbildung (Bildung von Gängen)
  • Verklebungen (umliegendes Gewebe, Muskeln)
  • Bauchfellentzündungen
  • Darmdurchbrüche (Perforation)
  • Darmverschluss

Ursache und Behandlung

Ursachen

  • Allgemeine Einteilung
    • Echte Divertikel: Ausstülpung aller Wandschichten des Hohlorgans
    • Pseudodivertikel: Ausstülpung der Schleimhautschicht in die Muskelschicht des Hohlorgans
  • Bindegewebs- oder Muskelschwäche
  • Zug von aussen an der Organwand
  • Erhöhter Innendruck im Organ (z.B. bei Verstopfung)

Risikofaktoren

  • Alter > 60 Jahre
  • Medikamente (Steroide, Opiate)
  • Tabak- und Alkoholkonsum
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • Geringe Flüssigkeitszufuhr
  • Einseitige, ballaststoff- und faserarme Ernährung

Weiterer Verlauf in der Arztpraxis / im Spital

Mögliche Untersuchung
  • Körperliche Untersuchung
  • Blutuntersuchung
  • Bildgebung (Auswahl)
    • Ultraschall (Sonographie)
    • Darm-/Speiseröhrenspiegelung
    • Blasenspiegelung
    • CT (Computertomografie)
Mögliche Therapien
  • Ernährungsberatung
  • Ggf. Antibiotika
  • Ggf. Operation

Was kann ich selbst tun?

  • Ausreichend körperliche Bewegung
  • Ernährung anpassen
    • Faserreiche und fettarme Kost: Gemüse, Salat, Früchte, Vollkornprodukte
    • Ggf. Verzicht auf stopfende Nahrungsmittel
  • Genügend trinken, ca. 1,5 Liter täglich (bei Fieber und Schwitzen mehr)
  • Stuhldrang nicht unterdrücken
  • Hausmittel zum Einnehmen:

Wann zum Arzt?

  • Blutiger Stuhl oder Urin
  • Blutung im Genitalbereich (ausserhalb des Zyklus)
  • Eitrig – gelbes Sekret im Stuhl, Urin, Genitalbereich
  • Starke Bauchschmerzen
  • Zusätzlich Fieber
  • Einnässen
  • Verstopfung oder Durchfall über längere Zeit
  • Erbrechen, Hochwürgen von Nahrungsresten

Synonyme

Divertikel, Diverticulum

Haftungsausschluss

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