Bindegewebe stärken: Was hilft?
Ein starkes, trainiertes Bindegewebe ist gleitfähig und elastisch. Das schützt den Körper und ermöglicht gleichzeitig Höchstleistungen.
Was ist das Bindegewebe?
Unser Bindegewebe, auch Fasziengewebe genannt, besteht aus einem elastischen Material, das den ganzen Körper durchzieht und Organe, Sehnen, Bänder und Muskeln umschliesst. In einem guten Zustand ist das Bindegewebe um die Muskeln leicht gewellt. Genau diese Wellenform sorgt dafür, dass die Faszien beweglich sein können und gleichzeitig alle Organe und Muskeln zusammenhalten.
Training für ein straffes Bindegewebe
Das wichtigste Mittel, um Bindegewebe zu stärken ist Bewegung. Für ein gesundes Bindegewebe gilt: jede Bewegung ist besser als keine Bewegung.
Die besten Übungen für starke Faszien sind
- Massage mit dem Faszienball oder der Faszienrolle oder ein Faszientraining, bei dem auch Dehn- und Mobilisationsübungen wichtig sind.
- Yoga- oder Pilatesübungen: Nicht umsonst wird Yoga auch als das älteste Faszientraining der Welt bezeichnet. Es kombiniert Dehn und Kräftigungsübungen und eignet sich daher besonders gut.
- Schwimmen, Wandern, Tanzen oder Velo fahren – hauptsache Bewegung.
Was bringt ein starkes Bindegewebe?
Ein starkes, trainiertes Bindegewebe ist gleitfähig und elastisch. Das schützt den Körper und ermöglicht gleichzeitig Höchstleistungen.
Schmerzen verringern
Mit federnden oder dehnenden Übungen für den ganzen Körper lassen sich die einseitigen, verkrampften und bewegungsarmen Haltungen aufbrechen, die wir im Alltag häufig einnehmen. Das fördert die Durchblutung und reduziert Schmerzen.
Verletzungsrisiko verringern
Wer das Bindegewebe stärkt, verbessert seine Beweglichkeit. Gerade bei ungewohnten Belastungen, zum Beispiel einem Sturz, verhindert ein elastisches und stabiles Gewebe Verletzungen. Da in den Faszien viele Bewegunsrezeptoren enthalten sind, können mit starken Faszien Bewegunsabläufe verbessert werden und so das Verletzungsrisiko gesenkt werden.
Regenerationszeit verkürzen
Immer mehr Sportlerinnen und Sportler schwören darauf, das Training mit der Faszienrolle anzufangen oder abzuschliessen. Das Ausrollen nach einer sportlichen Leistung verkürzt die Regenerationszeit. Die Selbstmassage mit dem Faszienball oder der Faszienrolle wirkt ähnlich wie eine Lymphdrainage: Sie drückt Flüssigkeit aus dem Gewebe. Man geht davon aus, dass das so das Muskelgewebe, Haut und Faszien sich wie ein Schwamm füllt und anschliessend wieder mit Flüssigkeit vollgesogen und mit Nährstoffen versorgt wird. Durch diese Durchblutung ist der Muskel schneller wieder für das nächste Training oder den nächsten Wettkampf bereit.
Körperform straffen
Auch bei Fitnessportlern ist das Faszientraining beliebt. Auch wenn diese Wirkung nicht bewiesen ist – viele schwören darauf, dass Faszientraining Cellulite mindert und straffe Haut fördert.
Bindegewebe stärken mit Ernährung
Auch die Ernährung hat einen Einfluss auf das Bindegwebe. Um das Bindegewebe zu stärken, geben Ernährungswissenschaftler 3 wichtige Tipps:
- Zucker, Weissmehl, Kaffee und Milchprodukte reduzieren
- Mehr grünes Gemüse, gesunde Öle wie zum Beispiel Omega-3-Fettsäuren und ballaststoffreich essen
- Viel Wasser trinken
Helfen Vitamine und Cremes gegen Bindegewebsschwäche und Celluite?
Bestimmte Anti-Cellulite-Cremes und Cellulite-Öl sollen für straffere Haut sorgen. Ausserdem preisen einige Hersteller sowohl Vitaminpräparate, wie zum Beispiel Vitamin C und Vitamin A, als auch bestimmte Aminosäuren-Kapseln, wie L-Carnitin und L-Arginin, an. Sie fördern laut Herstellern die Kollagenproduktion sollen so gegen Cellulite und Dellen in im Gewebe helfen. Allerdings ist Nutzen und Wirkung dieser Präparate höchst umstritten.
Entstehung von Bindegewebsschwäche
Mit zunehmendem Alter wird immer weniger Kollagen gebildet. Dadurch verlieren die elastischen Fasern im Bindegwebe und in der Haut an Spannkraft. Zu einem gewissen Teil ist eine Bindegewebsschwäche auch veranlagt. Trotzdem beeinflusst unser Lebensstil, wie stark oder schwach ein Bindegewebe ist. Faktoren wie wenig Bewegung, Übergewicht, viel Stress, UV-Strahlung, Alkohol und Rauchen sind womöglich die wichtigsten Hebel für ein schlaffes Bindegewebe.