HWS-Syndrom: wie die Nacken-Fehlhaltungen zu Schmerzen führen

HWS-Syndrom durch Fehlhaltungen wie der «Handy Nacken»

Nacken-Fehlhaltungen sind alles andere als selten. Kreative Bezeichnungen wie Geierhals oder Handy-Nacken umschreiben typische Fehlhaltungen. Sie sind dank Schreibtischarbeit, zunehmender Mediennutzung und wenig Bewegung weit verbreitet und führen zum HWS-Syndrom.

Was ist das HWS-Syndrom?

Beschwerden im Hals-Nacken-Bereich, die in den Hinterkopf und die Arme ausstrahlen und mit Verspannungen, schmerzhaften Bewegungseinschränkungen, Kopfschmerzen und Sehstörungen einhergehen können.

HWS-Syndrom: Häufig sind Fehlhaltungen die Ursache

Acht Stunden im Bürostuhl: häufig sind die Positionen, die wir über lange Zeit halten für Nackenschmerzen verantwortlich. Warum? Halten wir über längere Zeit ungünstige Positionen, verkrampft sich ein Teil der Muskeln, andere Muskelpartien werden komplett vernachlässigt und schwach. Besonders im Nacken führt das langfristig zu Fehlhaltungen und Schmerzen.

Folgen von Fehlhaltungen

Was anfängt mit verspannten Nackenmuskeln, führt langfristig zu Entzündungen und Muskelverkürzungen. Steht die Nackenmuskulatur dauerhaft unter Zug, wird sie mit der Zeit unbeweglich, wenig durchblutet und löst zum Beispiel Schmerzen in Bandscheiben, Nerven oder Gelenke aus, wie es beim HWS-Syndrom der Fall ist. 

Fehlhaltungen können weitere Symptome auslösen

  • Starke Schmerzen und Verspannungen im Schulter- oder Rückenbereich
  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Kieferverspannungen
  • Schwindel
  • Sehstörungen
  • Ausstrahlungen in Arme (Eine Fehlhaltung oder ein verspannter Muskel übt Druck auf den Nerv aus oder der Nerv kann sich nicht frei bewegen. Man spürt das zum Beispiel in Form von Kribbeln im Arm oder der Hand)

Typische Fehlhaltungen bei Nackenschmerzen

«Geierhals»

Die Brustwirbelsäule neigt sich stark nach vorne (verstärkte Kyphosierung), der Kopf ist vor den Körper gestreckt. Der Nacken ist dabei gestreckt oder nur leicht gekrümmt. Es kommt Zug auf die hintere Nackenmuskulatur, sie verspannt und schmerzt, während die vordere Nackenmuskulatur gestreckt und schwach wird. Die Position wird vor allem durch ständiges Sitzen am PC begünstigt. 

«Handy-Nacken»

Der Kopf ist stark nach vorne geneigt. Beim Blick nach unten auf das Smartphone sind die hinten gelegenen Muskeln und Bänder langgezogen, die vorderen dagegen verkürzt. 

Schulterhochstand

Gerade durch Stress, Unsicherheit oder auch bei Kälte zieht man häufig beide Schultern nach oben. Dadurch verspannen die beide seitlichen Teile des Trapezius Muskels – die Sorgen sitzen also buchstäblich im Nacken und dies ist oft Ursache für Nackenschmerzen.

Schiefhals («Torticollis»)

Eine seitlich geneigt oder gedrehte Halswirbelsäule kann von Geburt an auftreten oder bei einem akuten Halswirbelsäulen-Syndrom. 

Was verbessert die Nacken-Haltung?

Das A und O zur Vermeidung von Fehlhaltung ist Nackentraining zu verbessern. Dazu gibt es Übungen, die die Brustwirbelsäule aufrichten, die Schulterblätter nach hinten zusammenziehen, die Kopfposition korrigieren und die Brustmuskulatur dehnen.

Was letztendlich nicht vergessen werden darf: Jede Haltung – egal wie «gut» sie ist – ist schwierig für den Körper, wenn sie lange gehalten wird. Deshalb gilt: Auch wenn es nur kleine Bewegungen sind – bewegen Sie sich so viel wie möglich.

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