Chronische Müdigkeit: Wenn Erschöpfung zum Dauerzustand wird

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Müdigkeit ist eine natürliche Reaktion des Körpers. Wird Müdigkeit jedoch zum ständigen Begleiter, spricht man von chronischer Müdigkeit. Welche Symptome und Ursachen gibt es? Und ab wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Weshalb Müdigkeit wichtig ist

Nie mehr müde zu sein, ist für viele eine Traumvorstellung. So störend Müdigkeit auch sein mag, sie ist lebensnotwendig. Sie zwingt Körper und Geist, sich zu erholen. Müdigkeit nach einer geistigen Tätigkeit oder körperlicher Betätigung ist natürlich. Doch was ist, wenn die Erschöpfung zum Dauerzustand wird?

Das sind Symptome chronischer Müdigkeit

Viele Betroffene klagen darüber, während des Schlafs keine Erholung zu finden und deshalb ausgelaugt und entkräftet zu sein. Weitere Symptome bei chronischer Übermüdung sind:

  • Verminderte geistige und körperliche Leistungsfähigkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Kopfschmerzen
  • Brennende Augen
  • Reizbarkeit
  • Erhöhte Empfindlichkeit auf Sinnesreize (wie helles Licht oder laute Geräusche)
  • Depressive Verstimmung

Ursachen der chronischen Müdigkeit

Zu den allgemeinen Ursachen zählt chronischer Schlafmangel. Zu spätes Zubettgehen und frühes Aufstehen rauben dem Körper wichtige Regenerationszeit. Wer sich wenig bewegt, wird ebenfalls schneller müde. Flüssigkeitsmangel sowie Diäten und Untergewicht führen ebenfalls zu Müdigkeit, da der Körper nicht mit ausreichend Wasser und Nährstoffen versorgt wird. Auch Stress, anhaltende Unterforderung oder Nährstoffmangel machen müde.

Chronische Müdigkeit hat sich in den letzten Jahrzehnten zum Massenphänomen entwickelt.
Dr. med. Anne Fleck, Ärztin für Präventiv- und Ernährungsmedizin

Müdigkeit bei schwerwiegenden Erkrankungen

Daneben können verschiedene Erkrankungen von Müdigkeit begleitet werden. Die wichtigsten sind: Infektionen, Schlafapnoe, Blutarmut, Herzrhythmusstörungen, Stoffwechselerkrankungen wie Schilddrüsenunterfunktion oder Diabetes, Krebs und Multiple Sklerose.

Ständig müde: was hilft?

Sie können viel tun, um Müdigkeitsattacken vorzubeugen:

  • Möglichst nach Ihrer inneren Uhr leben
  • Kurze Nickerchen (Powernapping)
  • Auf eine ausgewogene Ernährung achten
  • Übergewicht abbauen
  • Ausreichend Wasser trinken, rund 2 Liter pro Tag
  • Alkohol und Nikotin möglichst weglassen
  • Regelässig Sport treiben, um den Kreislauf in Schwung zu bringen
  • Bei Müdigkeit am Morgen: Mit einer Wechseldusche den Kreislauf aktivieren
  • Stress abbauen
  • Schonender Umgang mit den eigenen Ressourcen mit der sogenannten 'Pacing Strategie' (Tun Sie weniger, als es Ihre Kraft gerade erlaubt. So können Sie Müdigkeitsrückschläge reduzieren.)
  • Entspannungstechniken anwenden wie beispielsweise Yoga

Insgesamt gilt: Müdigkeit ist behandelbar – aber meist nur durch Veränderungen der gewohnten Lebensweise. Die Erfolge zeigen sich nicht von heute auf morgen, sondern schrittweise.

Chronische Müdigkeit ist ein Massenphänomen

Ständige Müdigkeit ist eines der häufigsten Gründe für einen Arztbesuch. «Chronische Müdigkeit hat sich in den letzten Jahrzehnten zum Massenphänomen entwickelt», sagt Dr. Anne Fleck, Ärztin für Präventiv- und Ernährungsmedizin und Autorin des Buches «Energy». Laut der Ärztin ist chronische Müdigkeit mehr als ein vorübergehender Energiemangel. Chronische Müdigkeit ist ein Warnsignal des Körpers.

Chronische Müdigkeit ist mehr als ein vorübergehender Energiemangel. Chronische Müdigkeit ist ein Warnsignal des Körpers.

Ab wann sollten Sie zum Arzt?

Wenn sich die Müdigkeit nicht mit Schlaf, Erholung und Bewegung an der frischen Luft bekämpfen lässt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Häufige Müdigkeit kann auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen. Dies gilt vor allem, wenn zusätzliche Symptome wie Nachtschweiss, trockene Schleimhäute, Blut im Stuhl, geschwollene Lymphknoten oder ungewöhnlich starker Durst auftreten.

Selbst-Check: Sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Es gibt Warnsignale, die anzeigen, dass hinter Ihrer Müdigkeit etwas Ernstes stecken könnte. Der Selbst-Check zeigt Ihnen, ob Sie einen Arzt konsultieren sollten.

Starke Müdigkeit oder chronisches Erschöpfungssyndrom?

Von der chronischen Müdigkeit zu unterscheiden ist das chronische Erschöpfungssyndrom (auch Chronisches Fatigue-Syndrom, kurz CFS). Dabei handelt es sich um ein komplexes Krankheitsbild. Gekennzeichnet ist es durch anhaltende Müdigkeit ohne erkennbaren Grund. Wodurch es ausgelöst wird, ist noch ungeklärt. Jedoch steht fest, dass Infektionen CFS auslösen können.

Long Covid nach Corona-Infektion

Das Coronavirus reiht sich in die Gruppe der Viren, die das chronische Erschöpfungssyndrom CFS auslösen können. CFS ist eines der häufigsten Symptome von Long Covid.

Post Exertional Malaise (PEM)

Long Covid wie auch das chronische Erschöpfungssyndrom sind gezeichnet durch die sogenannte Post Exertional Malaise (PEM), einer Belastungsintoleranz. Dabei verschlechtert sich der Allgemeinzustand bereits nach geringer körperlicher oder geistiger Tätigkeit. Die Erschöpfung kann während mehreren Tagen und Wochen anhalten.

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