Schwitzen in der Nacht: Ursachen & hilfreiche Tipps
Die Gründe für Nachtschweiss können ungünstige Schlaf- und Lebensgewohnheiten oder eine Erkältung sein. Manchmal steckt jedoch eine ernsthafte Erkrankung hinter dem starken nächtlichen Schwitzen.
Starkes Schwitzen in der Nacht
Schwitzen ist ein natürlicher Vorgang, auch während dem Schlafen. In der Nacht reguliert der Körper seine Temperatur durch die Abgabe von Schweiss. Dieses normale Schwitzen beeinträchtigt den Schlaf in der Regel nicht: die Feuchtigkeit verdampft auf der Haut.
Was ist Nachtschweiss?
Anders sieht es beim sogenannten Nachtschweiss aus: Betroffene schwitzen über längere Zeit im Schlaf regelmässig so stark, dass Pyjama oder Bettwäsche durchnässt sind, sie beginnen zu frieren oder müssen danach sogar duschen. Der Schlaf wird somit beträchtlich gestört, Betroffene sind morgens unausgeschlafen und erschöpft. Nächtliches Schwitzen kann verschiedene Ursachen haben.
Schwitzen in der Nacht: Bedingungen anpassen
Ein Grund können ungünstige Schlafbedingungen sein: eine heisse Sommernacht, eine zu warme Bettdecke oder eine zu hohe Raumtemperatur. Auch Schlafanzüge und Bettwäsche aus synthetischem Material können das Schwitzen im Schlaf begünstigen. Besser eignen sich Textilien aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Seide oder Leinen.
Nächtliches Schwitzen mit richtiger Ernährung reduzieren
Der Konsum von Alkohol, Koffein und Nikotin sowie scharf gewürztem Essen können ebenfalls zu starkem Schwitzen in der Nacht führen. Deshalb sollte vor dem Zubettgehen möglichst auf das Rauchen sowie das Trinken von Alkohol, Kaffee und anderen koffeinhaltigen Getränken verzichtet werden. Scharfes Essen und schwere, kalorienreiche Kost sollte man abends auch vermeiden.
Hitzewallungen in der Nacht wegen Hormonen
Hormonelle Schwankungen können ebenfalls starkes Schwitzen in der Nacht auslösen. Bei vielen Frauen verursachen die Wechseljahre Hitzewallungen und Schweissausbrüche, manchmal auch nachts. Zudem schwankt der Hormonspiegel der Frau während der Schwangerschaft und dem Wochenbett und kann auch da zu starkem nächtlichen Schwitzen führen.
Hormonell bedingter Nachtschweiss kann aber auch bei Männern vorkommen: Wenn der Testosteronspiegel altersbedingt sinkt, kann sich dies auf die Schweissproduktion auswirken.
Einfluss der Schilddrüse
Eine Überfunktion der Schilddrüse kann ebenfalls zu Hormonschwankungen führen und so die Schweissproduktion anregen.
Psychische Belastung: entspanntes Zubettgehen
Seelische Belastungen können ein Auslöser für starkes nächtliches Schwitzen sein. Denn dauerhafte psychische Anspannung führt dazu, dass der Körper vermehrt Stresshormone ausschüttet. Dies bewirkt, dass vermehrt Schweiss produziert wird, auch nachts. Wer am Abend noch zu angespannt ist, kann mit einfachen Ritualen für Relaxation sorgen.
Entspannende Rituale
- ruhige Musik hören
- ein gutes Buch lesen
- ätherische Öle verwenden
Salbeitee gegen starkes Schwitzen
Eines der besten Hausmittel gegen übermässiges Schwitzen ist Salbei. Für einen Tee aus dem würzigen Gartenkraut 2 Teelöffel Salbeiblätter mit 250ml Wasser übergiessen und ca. 10 Minuten ziehen lassen, anschliessend absieben und kühl stellen. Über den Tag verteilt 2 bis 3 Tassen des Salbeitees trinken – am besten auch kurz vor dem Zubettgehen.
Nächtliches Schwitzen wegen Fieber
Typischerweise tritt Nachtschweiss auch bei einigen Infektionskrankheiten wie einer Grippe oder einer Erkältung auf, die meistens von Fieber begleitet werden. Die erhöhte Körpertemperatur ist ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem den Krankheitserreger abwehrt. Um den Körper abzukühlen, steigt die Schweissproduktion.
Wann zum Arzt?
Nachtschweiss kann ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung wie beispielsweise Diabetes, Rheumatoide Arthritis, Tuberkulose oder Krebs sein. Nebenwirkungen von Medikamenten können ebenfalls für die nächtlichen Schweissattacken verantwortlich sein. Hält das starke nächtliche Schwitzen länger als 3 bis 4 Wochen an oder treten zusätzliche Beschwerden wie Fieber, Gewichtsverlust, Schmerzen oder Abgeschlagenheit auf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.