Hirse: glutenfrei, heimisch und gesund zugleich
Neben Quinoa und Amaranth fristet Hirse noch ein Schattendasein auf Schweizer Tellern. Zu Unrecht, denn das einheimische Superfood ist vollgepackt mit wertvollen Inhaltsstoffen.
3 Superkräfte
- Geeignet für eine glutenfreie Ernährung
- Beugt Eisenmangel vor
- Hilft gegen Muskelverspannungen
Wo kommt Hirse her?
Hirse ist eines der ältesten Getreide – schon vor rund 8'000 Jahren wurde aus Hirse ungesäuertes Fladenbrot gebacken. Mit der Verbreitung der Kartoffel verlor die Hirse an Bedeutung. Zumindest in Europa, denn in Asien und Afrika ist die Hirse seit Jahrtausenden ein wichtiges Grundnahrungsmittel.
Wirkung
Fleischloser Eisenlieferant
Besonders gesund an Hirse ist der hohe Eisengehalt, denn Eisen ist ein lebenswichtiges Spurenelement. Es sorgt für die Blutbildung und damit auch für den Sauerstofftransport.
Durchschnittswerte für den Eisenbedarf zeigen, dass Frauen pro Tag 14 mg Milligramm (mg) Eisen zu sich nehmen sollten, Männer 10 mg Eisen. Eine Portion Hirse von 100 Gramm enthält 7 mg. Im Vergleich dazu: 100 Gramm Rindfleisch enthält 1,8 mg Eisen.
Mit Magnesium die Muskeln unterstützen
Magnesium ist gemeinsam mit Calcium verantwortlich für eine normale Muskelfunktion. Bei einem Mangel an Magnesium strömt zu viel Calcium in die Muskelzellen und es kann zu Muskelkrämpfen und Verspannungen kommen. Deshalb greifen Sportler bei Muskelkrämpfen häufig zu Nahrungsergänzungsmittel aus Magnesium. Doch auch eine vielseitige Ernährung deckt den Magnesiumbedarf.
Auch wenn Hirse in punkto Magnesiumgehalt Buchweizen, Quinoa, Hafer und Amaranth nicht das Wasser reichen kann, so weist sie mit 120 mg Magnesium bei 100 Gramm einen sehr hohen Magnesiumgehalt auf und deckt circa ein Drittel des Tagesbedarfs.
Nährwerte
Nährstoff | pro 100g | Pro Portion (75g) |
---|---|---|
Energie | 360kcal | 70kcal |
Eiweiss | 10,6g | 7,95g |
Fett | 3,9g | 2,9g |
Kohlenhydrate | 68,8g | 51,6g |
Nahrungsfasern | 3,8g | 2,85g |
Magnesium | 120mg | 90mg |
Kalzium | 9,5mg | 7,1mg |
Kalium | 170mg | 127,5mg |
Vitamin C | 0mg | 0mg |
Vitamin E | 0,41mg | 0,3mg |
Hirse ist glutenfrei
Hirse enthält fast so viel Eiweiss wie Weizen, hat dabei aber einen Vorteil: Hirse ist glutenfrei. Gluten schädigt bei Menschen mit Zöliakie die Dünndarmschleimhaut und kann dadurch langfristig zu Mangelerscheinungen wie beispielsweise Calciummangel führen.
Vielseitiger Alleskönner
Ob als ganzes Korn, Flocken oder geschrotet - Hirse ist vielseitig einsetzbar und leicht verträglich. Will man den Ballaststoffanteil erhöhen, dann heisst es: Hirse mit Gemüse und Obst kombinieren!
Bei der Zubereitung gilt es darauf zu achten, dass Hirse keinesfalls roh gegessen wird, da sie gewisse eiweissschädigende Enzyme enthält. Doch auch gekocht bieten sich immer noch zahlreiche Rezeptmöglichkeiten: Ob als Hirsebrei, als Grundlage für Salate, als Suppe oder als Hirsotto – mit dem milden, nussigen Aroma lässt sich Hirse vielseitig zubereiten.
Rezept: Hirsotto
Hirsotto eignet sich als Beilage, oder in Ergänzung mit Gemüse als Hauptgericht und ist eine gute Alternative zum klassischen Risotto.
Zutaten (für vier Personen)
- 2 EL Rapsöl
- 1 gehackte Zwiebel
- 300g Hirse
- 2 dl Weisswein
- 9 dl Bouillon
Zubereitung
- Zwiebel im Rapsöl anbraten.
- Hirse beifügen und kurz mitdünsten.
- Mit dem Weisswein ablöschen.
- Bouillon beigeben.
- Hirse 20 Minuten köcheln lassen, bei Gelegenheit rühren.
Unser Tipp: Vor dem Servieren Reibkäse unter das Hirsotto ziehen. Hirsotto mit frischen Kräutern ergänzen.