Healthy Ageing: Warum der Übergang in den Ruhestand entscheidend ist
Wir leben länger und möchten diese zusätzliche Zeit gesund und erfüllt verbringen. Wie wir unsere Zeit nach der Pensionierung gestalten, ist dabei entscheidend für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden im Alter – eine Einsicht, die häufig unterschätzt wird.
Übergang in den Ruhestand
Das Pensionsalter kann eine bereichernde Zeit sein. Man erntet die Früchte der eigenen Arbeit, hat mehr Zeit für die Familie oder für seine Passion. Doch das zunehmende Alter und der Übergang in den Ruhestand bringen auch Herausforderungen mit sich. Die Tagesstruktur verändert sich durch das Wegfallen der Arbeit und oft werden auch die sozialen Kontakte weniger. Manchmal führt das zu einer Sinnkrise und kann nachweislich negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das gesunde Altern haben.
Empty-Desk-Syndrom
Wer während des Übergangs in die Pension eine Krise erlebt, leidet womöglich unter dem Empty-Desk-Syndrom. Es handelt sich dabei um ein Gefühl des Bedeutungsverlusts, wenn die berufliche Identität plötzlich wegfällt. Vor allem Menschen, die ihren Beruf stark mit ihrem Selbstwert verknüpfen oder Schwierigkeiten haben, den Ruhestand zu akzeptieren, sind vom Empty-Desk-Syndrom betroffen. Leichte Anpassungsprobleme an die Pensionierung sind jedoch normal, schliesslich ist die Arbeit lange ein wichtiger Teil des Lebens.
Gesundes Altern ist entscheidend
Wer die Lebensgestaltung in der Pension vorbereitet, kann Sinnkrisen vermeiden und optimale Voraussetzungen für gesundes Altern schaffen. Grundsätzlich eröffnet der Ruhestand Chancen für neue Aktivitäten, intellektuelle Entfaltung oder lang vernachlässigte Hobbys. Auch hat man mehr Zeit, die Familie zu unterstützen oder einen zusätzlichen Beitrag in der eigenen Gemeinschaft zu leisten. Der Beitrag von Menschen im Ruhestand an die Gesellschaft kann von grossem gesellschaftlichem (und persönlichem) Nutzen sein. Damit diese Chancen jedoch genutzt werden können, muss ein zentraler Faktor stimmen: die körperliche und mentale Gesundheit.
Psychische Gesundheit in der Pension
Gesundheit im Alter bedeutet nicht nur die Abwesenheit von Krankheiten, sondern umfasst auch das Wohlbefinden in physischer, mentaler und sozialer Hinsicht. Eine gute psychische Gesundheit im Ruhestand zeigt sich durch Lebenszufriedenheit, ein Gefühl der Selbstwirksamkeit und die Fähigkeit, mit Herausforderungen umzugehen. Wie sich die psychische Gesundheit im Alter entwickelt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine grosse Rolle spielen die genetische Veranlagung, der Lebensstil und äussere Umweltfaktoren. Dazu zählen unter anderem Stress, körperliche Erkrankungen, die soziale Einbettung und auch das Engagement im Leben.
Umgang mit einer Sinnkrise im Ruhestand
Verschiedene Studien belegen, dass zielgerichtetes Engagement im Pensionsalter zahlreiche positive Effekte auf die eigene Gesundheit hat. Personen, die in ihrem Leben viel Sinnhaftigkeit haben, leben unter anderem länger, erkranken seltener und praktizieren mehr Verhaltensweisen, die gesundes Altern fördern. Umso wichtiger ist es deshalb, auf eine Sinnkrise im Ruhestand zu reagieren oder noch besser, sie vorzubeugen, indem man sich auf die Pension vorbereitet.
Pensionato: Lebensgestaltung für gesundes Altern
Die heutige Vorbereitung auf den Ruhestand ist in erster Linie von Finanzfragen bestimmt. Die Lebensgestaltung nach der Pensionierung kommt oft zu kurz, obwohl sie entscheidend für die psychische Gesundheit im Alter ist. Mit der digitalen Plattform «Pensionato» hat die CSS in Zusammenarbeit mit dem UZH Healthy Longevity Center ein Angebot geschaffen, das sich der Lebensgestaltung und Gesundheit vor und während dem Ruhestand annimmt. «Die Forschung aus der Persönlichkeitspsychologie und positiven Psychologie zeigt, dass ein starkes Gefühl der Sinnhaftigkeit sich positiv auf das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirkt», so Dr. Röcke, Ko-Direktorin UZH Healthy Longevity Center, Universität Zürich.
Die wichtigsten Fakten zu Pensionato
- Pensionato richtet sich an alle Personen vor oder in der Pensionierung in der Schweiz und unterstützt diese mit vorausschauender Planung.
- Expertinnen und Experten beraten auf Pensionato zu allen Fragen rund um die Lebensgestaltung und die Gesundheit individuell.
- Pensionatio bietet eine Motivationsanalyse an. Diese hilft, allfällige unbewusste Antriebe zu erkennen und vor Augen zu führen, worin man aufgeht.
- Die Angebote von Pensionato basieren auf den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen, insbesondere aus der Zusammenarbeit der CSS mit dem Health Longevity Center der Universität Zürich.
- Das Angebot ist derzeit ausschliesslich in deutscher Sprache verfügbar.
Warum sollte man im Ruhestand aktiv bleiben?
Viele Aktivitäten, die nach der Pension sinnstiftend sein können, benötigen eine gute kognitive Gesundheit. Mit dem Alter ist ein Rückgang gewisser kognitiven Fähigkeiten, zum Beispiel des Erinnerungsvermögens, jedoch normal. Die Kognition kann aber auch mit zunehmendem Alter noch trainiert werden. Studien haben gezeigt, dass die Teilnahme an intellektuell und geistig anregenden Aktivitäten, wie zum Beispiel Kartenspiele, den Rückgang der kognitiven Fähigkeiten massgeblich mindert. Aber auch regelmässige Bewegung wirkt sich positiv auf die kognitiven Fähigkeiten aus.
Silberne Lebenszeit: Das Kartenspiel für angehende Pensionärinnen und Pensionäre
Das Kartenspiel «Silberne Lebenszeit» ist ein Gesellschaftsspiel für Personen, die kurz vor ihrer Pensionierung stehen. «Silberne Lebenszeit» regt die Mitspielenden an, über die Gestaltung der nachberuflichen Lebensphase nachzudenken und ermöglicht im Freundes- oder Familienkreis über Ziele, Träume und Sorgen zu diskutieren. Das Kartenspiel wurde in Zusammenarbeit mit dem Health Longevity Center der Universität Zürich entwickelt. Für Zusatzversicherte des CSS ist das Spiel auf enjoy356 erhältlich.
Bewegung im Alter
Die körperliche Gesundheit während der Pension ist nicht nur wichtig für gesundes Altern, sondern trägt auch wesentlich zu einer gesunden Psyche bei und ist nicht zu vernachlässigen. Studien zeigen, dass ein Rückgang der körperlichen Gesundheit im Ruhestand oft mit einer Verschlechterung der mentalen Gesundheit einhergeht. Beispielsweise entwickeln Rentnerinnen und Rentner mit körperlichen Krankheiten wie Diabetes häufiger Depressionen oder Angststörungen. Körperliche Aktivität hilft, das Risiko von psychischen Erkrankungen zu reduzieren, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Auch deshalb macht es für Personen im Rentenalter Sinn, in ihrer neu gewonnenen Freizeit körperlichen Aktivitäten nachzugehen.