Future of Health Grant bündelt Innovationskräfte, um die Medizin von morgen hervorzubringen

Das Programm Future of Health Grant (FoHG) etabliert sich als wichtige Plattform für die „Medizin 3.0“ in der Westschweiz. Es unterstützt Innovationen im Bereich der digitalen Gesundheit, um neue Behandlungs- und Betreuungslösungen hervorzubringen. In Zukunft wird die digitale Gesundheit eine Medizin ermöglichen, die mehr auf Prävention als auf Schadensbehebung ausgerichtet ist. Durch die Kombination ausgewählter Start-ups mit etablierten Partnerinnen und Partnern schafft das von CSS und EPFL Innovation Park gegründete FoHG ein einzigartiges Ökosystem mit dem Ziel, die Medizin zum Wohle der Patientinnen und Patienten zu revolutionieren.

Am 25. September 2023 hielt das FoHG-Programm sein Jahrestreffen im Rolex Learning Center der EPFL ab. Es wurden die Erfolge, die neun neu ausgewählten Start-ups, die neuen Partnerinnen und Partner des Programms und die Vision des Programms vorgestellt.

Erfreuliche Resultate

Dank der kontinuierlichen und massgeschneiderten Unterstützung durch das FoHG-Team haben die geförderten Start-ups bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Zu diesen Start-ups gehören: Gossik – ein digitaler Assistent, der Menschen mit ADHS (Aufmerksamkeits­defizit- und Hyperaktivitätsstörung) hilft, ihren Tag zu strukturieren – hat bereits CHF 2,1 Mio. (Pre-seed und Seed) aufgebracht, E.rupt entwickelt eine App zur Überwindung von psychologisch bedingter erektiler Dysfunktion, Biped vermarktet seinen Hindernisdetektor, der die Unabhängigkeit von Sehbehinderten erhöht, Ocumeda – die das Augenscreening durch Telemedizin erleichtert – wird von mehr als 100 Optikerinnen und Optikern in der Schweiz und in Deutschland genutzt, Genknowme – die vom BAG grünes Licht für Gentests hat – steht kurz vor der Übernahme, Ancora.ai – eine Plattform, auf der sich Krebspatientinnen und -patienten für klinische Studien anmelden können, in denen neue Therapien getestet werden – steht ebenfalls vor der Übernahme.

Prävention als neuer Schlüssel zur Heilung

Digitale Technologien, die im Gesundheitsbereich eingesetzt werden, erweitern die Möglichkeiten der Medizin. Mithilfe von Daten und künstlicher Intelligenz werden die Diagnosen immer genauer und die Behandlungen individueller. Medizinische Informationen und Behandelnde können miteinander verbunden werden, was die Koordination der Pflege verbessert. In Zukunft wird die digitale Gesundheit eine Medizin ermöglichen, die mehr auf Prävention als auf Schadensbehebung ausgerichtet ist. Die Möglichkeiten dieser „Medizin 3.0“ wurden an der Konferenz unter anderem von folgenden Personen beleuchtet:

Vivian Tan, Vizepräsidentin des amerikanischen Giganten Kaiser Permanente, erklärt: «Value-based Healthcare beabsichtigt, Patientinnen und Patienten, ihren Familien und Gemeinschaften eine qualitativ hochwertige Versorgung zu einem erschwinglichen Preis zu bieten – mit dem Ziel, die gesunde Lebenszeit zu verlängern.»

Dr. Edgar Fleisch, Professor für IT-Management an der ETH und Autor von „The digital pill“, bestätigt: «Alles deutet darauf hin, dass die Digitalisierung uns ebenfalls die Schlüssel zu einem neuen Gesundheitssystem liefern wird, in dem die Erhaltung der Gesundheit den notwendigen hohen Stellenwert einnehmen wird.»

Ein Ökosystem aus renommierten Partnerinnen und Partnern

Digitale Technologien erfordern einen interdisziplinären Ansatz. Denn nur durch die Bündelung von Know-how und Beschränkungen werden die Beteiligten im Gesundheitswesen mit ihren sehr unterschiedlichen Profilen gemeinsame digitale Lösungen schaffen, die einen hohen Mehrwert für die Patientinnen und Patienten mit sich bringen. FoHG erweitert daher sein Ökosystem kontinuierlich um neue Gesundheits­partnerinnen und -partner in der Schweiz, wie Spitäler, Versicherungsunternehmen, Fachhochschulen, Apotheken, grosse Beratungsfirmen, Forschungszentren und Ärztenetzwerke: Hôpital de la Tour, Ecole de la Source, HE-ARC, Microsoft Health, Publicis Sapient, Pfizer, Takeda, Zühlke, Vaudoise Assurance, Unisanté, Réseau Delta. Dieses Ökosystem fördert den Erfahrungs- und Wissensaustausch, der für eine agile und kollaborative Innovation unerlässlich ist.

Neun neue Start-ups ausgewählt

Nach einer Ausschreibung am 14. Juni hat das FoHG-Programm 9 neue Start-ups ausgewählt, die regelmässig betreut werden und eine finanzielle Unterstützung von CHF 10'000 bis 90'000 in Form von massgeschneidertem Coaching und Mentoring erhalten werden. Dieser Rahmen wird es ihnen ermöglichen, die Entwicklung ihrer Lösung gezielt voranzutreiben, ihre Ressourcen zu optimieren und Zeit zu sparen.

  1. Allians Allergy Allergix – Digitale Lösung, mit der medizinische Fachpersonen ihre Patienten vor Arzneimittelallergien schützen können – Genf
  2. Novo Vitae – Plattform für präventive psychische Gesundheit, die Patienten mit Informationen und Behandlungen (einschliesslich Long Covid) und Coaching für die Rückkehr an den Arbeitsplatz versorgt – Zürich
  3. ClearSky – Edge AI-Assistent, der vertrauliche Patienteninteraktionen in verwertbare Informationen mit maximaler Sicherheit umwandelt (Daten werden beim Benutzer verarbeitet, nicht in der Cloud) – EPFL
  4. Seneca Project – Digitale Lösungen, mit denen Pflegefachpersonen ihre Arbeit selbst organisieren und Patienten und deren pflegende Angehörige wirksam unterstützen können – Zug
  5. QuantActions – Digitale Lösung zur Erkennung subtiler kognitiver Veränderungen, die eine frühzeitigere Behandlung zu geringeren Kosten ermöglicht, da kognitive Bewertungen selten und kostspielig sind – Zürich
  6. Tune Insight – Digitale Lösung für die sichere Zusammenarbeit an vertraulichen Daten mit anderen Unternehmen, die kollaborative Analysen und maschinelles Lernen ermöglicht – Lausanne
  7. Neuria – Digitale Therapien mit Videospiel zur Verbesserung individueller Verhaltensweisen (insbesondere Adipositas) mit personalisierten, auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmten Ansätzen – Freiburg
  8. MYNERVA – Gerät mit Sensoren zur Schmerz- und Sturzreduktion bei Diabetikern – Zürich
  9. YLAH – App zur Fortsetzung einer Psychotherapie zwischen zwei Sitzungen – Bern


Philomena Colatrella, CEO der CSS, betont: «Unser Gesundheitssystem braucht ein Update. Es sind agile, schnelle, einfache, personalisierte und kostengünstige Gesundheitslösungen vorhanden. Es ist an der Zeit, sie zu integrieren. Deshalb setzen wir seit zehn Jahren gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern auf Innovationen im Bereich der digitalen Gesundheit. Future of Health Grant ist eines unserer Innovationsvehikel.»

Jean-Philippe Lallement, CEO von EPFL Innovation Park, bemerkt dazu: «Es freut uns, dass wir zum Aufschwung einer effizienteren, kollaborativeren und noch hightech-orientierteren Medizin beitragen können, die sich auf Prävention und Personalisierung konzentriert, indem wir unsere Erfahrungen mit Start-ups, unsere Verbindungen zur Forschung und unser Beziehungsnetzwerk von Beteiligten im Gesundheitswesen zur Verfügung stellen.»

Kurzprofil des EPFL Innovation Park

Der EPFL Innovation Park positioniert sich als wichtigster Standort für Innovation und Unternehmertum in der Westschweiz. Er unterstützt bahnbrechende Innovationen und den Technologietransfer von der EPFL und anderen regionalen akademischen Partnern. Er ist ein agiles Arbeitsumfeld, das 200 High-Tech-Start-ups, KMUs sowie Forschungs- und Entwicklungszentren von Grossunternehmen und ihre 2'500 Mitarbeitenden beherbergt. Im Laufe der Jahre hat der EPFL Innovation Park in Zusammenarbeit mit einer dynamischen Gemeinschaft von Branchenexperten, Investoren, Venture-Capital-Spezialisten und staatlichen Behörden eine Reihe einzigartiger Programme zur Ausbildung, Inkubation und Beschleunigung von Start-ups hervorgebracht. Er bietet auch Workshops im Bereich Ausbildung und Vernetzung für Führungskräfte und Gründer von Start-ups an, um neue Initiativen für Innovation zu entwickeln.

Kontakt EPFL Innovation Park:

Lan Zuo Gillet
Tel.: 079 343 35 21
Mail: zuo@epfl-innovationpark.ch


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